Weggli sind zarte Schweizer Milchbrötchen. Sie gehören zu den typischsten Brötchensorten der Schweiz und haben eine runde Form mit einer charakteristischen Rille in der Mitte. Ich stelle hier ein einfaches Rezept vor, das am Morgen herrlich aromatische Weggli zum Frühstück ergibt.
Die Weggli haben mich an die Rosinen- und Milchbrötchen von früher erinnert. Soft, saftig und leicht süßlich. Einfach so zum Wegfuttern am Nachmittag oder zum Frühstück mit dick Butter und Marmelade. Zu milden Käse- und Wurssorten passen sie ebenfalls sehr gut.
Schweizer Weggli
Die Schweizer Milchbrötchen genießen in der Schweiz Kultstatus und wecken bei vielen Kindheitserinnerungen. Sie sind zum Zvieri – also einer Art „4-Uhr-Tee“ – nicht wegzudenken. Weggli sollen weich und saftig sein und werden am besten mit einem hineingesteckten Schoggistängeli gekrönt.
Einfach und unkompliziert
Meine Weggli sind ganz einfach und unkompliziert herzustellen. Samstag Abend habe ich entschieden, dass ich sie am nächsten Morgen backen möchte. Der Teig mit nur wenig Hefe wird abends einfach nur geknetet und reift dann über Nacht bei kühler Raumtemperatur ganz allein. Am Morgen braucht der Teig nur noch geteilt, geformt und gebacken werden. In ein bis eineinhalb Stunden stehen sie frisch gebacken auf dem Tisch.
Rezept für Schweizer Weggli – Milchbrötchen
~14 Stück je 55 g
100 % Weizenmehl
Teigausbeute TA 1xx
Zutaten:
- 500 g Weizenmehl 550
- 230 g Milch 3,5 % Fett
- 80 g Wasser
- 50 g Butter (flüssig, aber nicht heiß)
- 15 g Zucker
- 10 g Salz
- 3 g Hefe (Frischhefe)
Zutaten Streiche:
- 1 Ei
- 10 – 15 g Sahne
- Prise Zucker
- Prise Salz
Zubereitung Weggli:
- Abends (hier: 22 Uhr): Mit der Maschine alle Zutaten mischen und erst 3 Min langsam dann 5 Minuten schnell kneten.
- Über-Nacht-Gare: In einer großen Schüssel mit Folie abgedeckt und im kühlsten Raum (ca. 17°C) bis zum nächsten morgen (hier: ca. 8:30 Uhr) gehen lassen.
- Teilen & Formen: Den Teig in 14 Brötchen je ca. 60 g teilen. Die Teiglinge rund schleifen und 10 Minuten entspann lassen. Die Kugel flachdrücken und z.B. mit einem Holzkochlöffel in der Mitte tief eindrücken.
- Stückgare: Abgedeckt ca. 45 Minuten gehen lassen.
- Backofen inklusive Backblech auf 230 °C O-/U-Hitze vorgeheizen.
- Streiche: Für die Streiche das Ei durch ein Sieb streichen und mit Salz, Zucker und Sahne verrühren. Etwa 15 Minuten vor Ende die Stückgare die Teiglinge einmal mit der Mischung bestreichen.
- Backen: Teiglinge noch einmal mit der Ei-Sahne bestreichen. Brötchen in den Ofen einschießen und sofort die Temperatur auf 200 °C zurückdrehen. Mit Dampf 10 Minuten backen, Dampf ablassen und in weiteren ca. 8 Minuten fertig backen.
- Herausholen und abkühlen lassen. Fertig und genießen!
Zubereitungszeit am Backtag: ca. 1,25 Stunden
Zubereitungszeit insgesamt: ca. 13 Stunden
Quelle: Abgewandelt nach einer Idee von Besondersgut.ch und meine Buttermilchbrötchen / Joghurtbrötchen
Mit der Maschine geknetet.
Schweizer Weggli (Milchbrötchen) – Schritt für Schritt in Bildern
Meine Änderungen am Rezept
Für die #synchonweggli habe ich das Rezept von Besondersgut wie folgt verändert: Anstelle von von 20 % Dinkelmehl, habe ich es mit 100 % Weizenmehl 550 verwendet. Das Malz habe ich vollständig weggelassen, da ich keines im Hause habe. Die wichtigsten Änderungen ergeben sich daraus, dass ich den Teig erst um 22 Uhr angesetzt habe und die Weggli am nächsten Morgen zum Frühstück essen wollte. Laut Rezept hätte ich den Teig zwei Stunden anspringen zu lassen, dann für 12 bis 18 Stunden in der Übernachtgare in den Kühlschrank stellen und morgens 1,5 Stunden akklimatisieren müssen. Das passte einfach nicht in meinen Plan. 😉 Für die Zubereitung habe ich daher meine Buttermilchbrötchen und Joghurtbrötchen als Vorlage genommen und die Hefemenge angepasst (sowie das Backmalz weggelassen). Die Frischhefe habe ich von 2 auf 3 g erhöht, also von 0,4 auf 0,6 %. Die Weggli stehen dann bei kühler Raumtemperatur bis zum nächsten Morgen. Von Teig teilen, über formen und 45 Minuten Stockgare vergehen nur gut eine Stunde bis die Teiglinge in den Ofen geschoben werden. Also mit 1,5 Stunden morgens ein recht überschaubarer Zeitrahmen!
#synchronweggli – #synchronbacken – #synchronbackendasoriginal
Das #synchronweggli habe ich bei #synchronbacken #synchronbackendasoriginal gebacken, das von Zorra und Sandra organisiert wird. Zusammen mit den anderen ist es interessant, was für Varianten die anderen backen. Mein Fazit dieses Mal: Vielleicht ist das Originalrezept besser ausgereift was die Gehzeiten anbelangt als meine Version. Das müsste man mal ausprobieren. Da es so unaufwendig ist und einen tollen Geschmack hat, werde ich es vsl. noch einmal optimieren und das Rezept hier anpassen. 🙂
Alle Mitbäcker, die das Event auch auf dem Blog zusammenfassen stehen nachfolgend. Es lohnt sich dort vorbeizuschauen!
zorra von 1x umrühren bitte aka kochtopf || Birgit von Birgit D || Britta von Backmaedchen 1967 || Bettina von homemade & baked || Volker von volkermampft || Désirée von Momentgenuss || Linda von lindagendry.de || Anna von Frau M aus M || Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum || Johanna von Dinkelliebe – Backblog Foodblog Genussblog || Tamara von Cakes, Cookies and more || Tina von Küchenmomente || Conny von Mein wunderbares Chaos || Julia von Kitchen Spirit || Birgit M. von Backen mit Leidenschaft || Julia von Julia’s Sweet Bakery || Ilka von Was machst du eigentlich so?! || Geri von Lecker mit Geri || Nora von Haferflocke – der Blog | Simone von zimtkringel
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Hach sehen deine Weggli lecker aus.
Liebe Sylvia,
ich hab jetzt so viel über dieses Schoggistängeli im Weggli gelesen, dass ich das nächstes Mal unbedingt ausprobieren muss. Du hast Recht: Für ein Sonntagsfrühstück passt der Zeitplan nicht optimal. Aber ich hab beim Lesen Deines Beitrags gerade überlegt, ob ich meinen Teig nicht einfach über Nacht in der kühlen Küche hätte stehen lassen können. Ich glaube, das versuche ich nochmal, bevor es deutlich wärmer wird.
Herzlichst, Conny
Die sehen aus wie gemalt! Bei mir ist es schon wärmer in der Küche, von daher ging es zügig. Übrigens ist Sandra nicht mehr im Orga-Team. Sie hat genug zu tun mit Job, Haus und Töchterchen.
Liebe Sylvia,
wow! Deine Weggli sind ja echte Foto-Schönheiten! Perfekt gelungen würde ich mal sagen – super!
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Liebe Sylvia,
deine Weggli sehen aus wie aus dem Bilderbuch…toll!
Liebe Grüße
Julia
Deine Weggli sehen super aus liebe Sylvia. Vom Zeitplan hast du vollkommen recht, sind die Weggli definitiv nichts für morgens zum Frühstück. Deine Variante den Teig über Nacht bei Raumtemperatur stehen zu lassen finde ich super, dass werde ich sicherlich mal ausprobieren.
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Liebe Sylvia, deine Weggli sind echt toll geworden. Ich glaube die helle Variante muss ich auch noch nach deiner Version ausprobieren! Cheers, Linda
Ich muss mich wohl mal an die helle Variante wagen, muss ja noch bisschen an der Form üben. Deine sehen absolut lecker aus, das macht Lust auf mehr. Liebe Grüsse Birgit
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