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Butterschmalz selber machen

Butterschmalz selber machen

Butterschmalz kann man ganz einfach selber machen. Es hat einen unverkleichlich nussigen Geschmack und ist perfekt zum Braten und zum Backen geeignet. Das Herstellen ist kein großer Aufwand, jedoch man ist einige Zeit in der Küche beschäftig, da man immer ein Auge darauf behalten muss. Butterschmalz nennt man auch geklärte Butter, braune Butter, Nussbutter oder ganz modern Ghee.

Selbst gemachtes Butterschmalz

Selbst gemachtes Butterschmalz

Eigentlich wäre Butterschmalz in jedem Supermarkt bequem kaufbar. Allerdings ist der Geschmack nicht mehr derselbe wie früher, da die industrielle Produktion sich in den Temperaturen von der hier vorgestellten traditionellen Methode unterscheidet.

Was ist Butterschmalz?

Butterschmalz ist das Reinfett der Butter. Bei der traditionellen Herstellungsmethode verdunstet das Wasser durch das Köcheln und setzen sich Milchzucker und Milcheiweiß vom Fett in der Butter ab. Es ist klar und wird auch als geklärte Butter bezeichnet. Weitere Namen sind Nussbutter, Ghee und braune Butter.

Anfangs noch starke Schaumbildung

Anfangs noch starke Schaumbildung

Der Schaum wird weniger

Der Schaum wird weniger

Vorteile gegenüber Butter

Der geringere Wassergehalt macht Butterschmalz wesentlich haltbarer als normale Butter. Durch das Entziehen von Milchzucker (Laktose) und Milcheiweiß ist ein höherer Rauchpunkt als bei normaler Butter möglich. Es kann daher auch zum Braten, Frittieren und Ausbacken genutzt werden. Als Rauchpunkt wird der Zeitpunkt bezeichnet, an dem Öle und Fette bei der Erhitzung zu rauchen / zu verbrennen beginnen und giftige Stoffe entwickeln. Bei Butterschmalz liegt der Rauchpunkt bei etwa 205 °C. (Zum Vergleich: unraffiniertes Sonnenblumenöl 107°C, raffiniertes Sonnenblumenöl 210–225 °C.) Je nach Herstellugnsart ist es laktosefrei und somit allergenarm.

Haltbarkeit von Butterschmalz

Mein Verbrauch ist in den letzten Jahren immer mehr gestiegen, so dass ich inzwischen zwei bis drei Mal im Jahr etwa 500 g Butter zu Schmalz verarbeite. Wenn man sauber, also hygienisch einwandfrei arbeitet, dann hält sich Butterschmalz sehr viele Monate.
So sollten die Gläser ordentlich ausgekocht sein und das Fett möglichst rein sein, also möglichst wenig Schaum oder Bodensatz ins Glas kommen. Und wenn man etwas Schmalz aus dem Glas herausholt empfiehlt es sich dieses immer mit einem sauberen Messer oder Löffel zu tun. 😉

Butterschmalz selber machen

Butterschmalz selber machen - Rezept

Brotwein.net
Butterschmalz selber machen: Ganz einfach aus normaler Butter herstellen. Rezept zum Braten oder Backen für perfekte Bratkartoffeln, Schnitzel & Co.
5 from 1 vote
Vorbereitungszeit 5 Minuten
Zubereitungszeit 35 Minuten
Gericht Basic
Küche Deutschland
Portionen 1 Glas ca. 500 ml
Kalorien 880 kcal

Zutaten
  

  • 500 g Butter
  • Gläser verschließbar

Zubereitung
 

  • Butter in einem Topf bei milder Hitze schmelzen lassen bis sie flüssig ist.
  • Die Temperatur nun etwas erhöhen so dass sie aufwallt, aber dabei nicht bräunt!
  • Butterschmalz herstellen: Das in der Butter enthaltene Wasser verdunstet. Die Eiweiße und Milchzucker trennen sich vom Fett und setzen sich am Boden ab und bilden Schaum an der Oberfläche.
  • Den Schaum stetig mit einer Schaumkelle abschöpfen. Sobald alles Wasser der Butter verdunstet ist, was man an den zunehmend verstummenden brodelnden Geräuschen erkennt, ist der Vorgang beendet.
  • Butterschmalz abfüllen: Dann das heiße Schmalz in ausgekochte Gläser füllen, dabei beachten, dass möglichst wenig des Bodensatzes in die Gläser miteingefüllt wird. (Z.B. durch vorheriges schiefstellen des Topfes, so dass sich auf einer Seite der Satz absetzt; oder durch Filtern durch ein feines Passiertuch.)
  • Abkühlen und kaltstellen: Das Schmalz vollständig abkühlen lassen und zum Aushärten und Aufbewahren in den Kühlschrank stellen. Bei Kühlschranktemperatur wird es fest.

Nährwerte

Serving: 100mlCalories: 880kcal
Keyword Butter, Butterschmalz
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Verwendung von Butterschmalz

Verwendet wird es bei mir inzwischen überall, wo ein Buttergeschmack erwünscht ist, aber die Temperatur für hohes Braten mit Butter zu hoch wäre und sie verbrennen würde. Also bei langem hohen Anbraten von Zwiebeln, in Risotti, beim Braten von Fleisch und Fisch, für Schnitzel und Bratkartoffeln und noch vielem anderen mehr. Da es im Prinzig das gleiche wie Ghee ist, passt es auch zu jedem indischen Curry sehr gut.

Butter – der Grundstoff

Butter wird in Deutschland in vier Sorten im Handel angeboten: Sauerrahmbutter, Süßramhmbutter, mildgesäuerte Butter und Salzbutter. Die Unterschiede kann man wie folgt beschreiben:

  • Sauerrahmbutter: Die Milch wird mikrobiell mit Milchsäurebaktereien gesäuert. Dadurch entstehen Aromastoffe, die den charakteristischen Geschmack geben.
  • Süßrahmbutter: Bei der Süßrahmbutter wird auf eine Säuerung verzichtet. Sie erhält deshalb einen sahnigen, eher milden Geschmack.
  • Mildgesäuerte Butter: Die mildgesäuerte Butter ist eine Süßrahmbutter, die noch mit Milchsäurebakterien versetzt wird.
  • Salzbutter: Bei einer Salzbutter wird eine der oben genannten Buttersorten nach Fertigstellung gesalzen.

Butterschmalz kann sowohl aus Sauerrahmbutter, Süßrahmbutter und mildgesäuerten Butter hergestellt werden. Ich benutze meistens mildgesäuerte Butter für mein Butterschmalz Rezept.

Gute Qualität – besserer Geschmack

Gerade bei Rezepten mit wenig Zutaten ist die Qualität der Grundprodukte entscheident. Die Butter muss unbedingt sehr frisch sein. Ältere Butter könnte einen leicht ranzigen Geschmack in das Endprodukt abgeben.
Perfekt ist es natürlich eine Butter zu verwenden, die bereits an sich sehr geschmackvoll ist. Kühe, die Gras, Heu und Kräuter fressen, geben auch geschmackvollere Milch. Es ergibt durchaus Sinn nach einem Anbieter zu suchen, der den Kühen dieses anbietet.

Butterschmalz selber machen: fertiges Schmalz beim Abkühlen

Butterschmalz selber machen: fertiges Schmalz beim Abkühlen

Unterschied Butterschmalz und Ghee sowie geklärte Butter

Das indische Ghee und deutsches Butterschmalz haben Butter als Ausgangsprodukt und deren Hersellung und Zubereitung ist sehr ähnlich. Besonders das oben beschriebene traditionelle Herstellen von Butterschmalz bei höheren Temperaturen ist praktisch identisch mit der von Ghee.
Im Gegensatz dazu wird bei der neuen industriellen Produktion die Butter geschmolzen, zentrifugiert und das dann noch enthaltene Wasser im Vakuumkessel durch erneutes Erhitzen auf 100°C verdampft. Anschließen wird es gefiltert und heruntergekühlt. Der nussige Geschmack kann damit nicht erreicht werden.

Der größte Unterschied zwischen Ghee und Butterschmalz liegt in der Philosopie beider Produkte. In Europa wird Butterschmalz hauptsächlich als Nahrungsmittel zum Braten und zum Backen genutzt. Ghee spielt zudem in der ayurvedischen Medizin eine große Rolle und ihm werden vorbeugende und heilende Wirkungen zugesprochen. Auch wenn Butterschmalz ähnliche positive Eigenschaften besitzen dürfte ist das Marketing über die Heilkraft von Ghee erfolgreicher.

8 Kommentare

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  2. Ist mir zu aufwendig. Ich gehe folgendermaßen vor: Ich stelle 6-8 Butterwürfel senkrecht nebeneinander in einen Kochtopf. Bei Temperaturstufe 1, höchstens 2 lasse ich das Ganze langsam schmelzen. Sobald die Butter vollständig geschmolzen ist, bildet sich am Boden die Molke und ich gieße die klare Fettschicht vorsichtig und ohne viel Bewegung in die bereitgestellten Gläser. Das übrig gebliebene Eiweiß fange ich separat auf, um damit Bratensoßen zu verfeinern. Klappt hervorragend und der Aufwand ist viel geringer.

    • Spätburgunder sagt

      Das ist auch eine Möglichkeit Butter in seine Bestandteile zu trennen. Damit ich allerdings die entsprechende Haltbarkeit erziele, bevorzuge ich meine etwas aufwendigere Methode.

  3. Peter Wagner sagt

    Super – Danke! Vor allem für die Info mit den unterschiedlichen Buttertypen. Die habe ich sonst nirgends gefunden – und danach hatte ich gesucht.
    Ein Lacher konnte ich mir alleerdings nicht verkneifen bei der hergestellten Menge – 2-3x 500g Butter im Jahr(!)? Da fehlt mir eine „0“ bei der Gramm-Angabe. 😉

    • Spätburgunder sagt

      Danke! Ja, ich benötige tatsächlich keine 5 kg Butterschmalz im Jahr. 🙂 Aber ich gebe zu, dass sie immer häufiger zum Einsatz kommt.

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