Hühnerfrikassee ist feines helles Ragout mit Huhn in einer weißen Sauce. Es gehört zur klassischen deutschen Küche. Mit diesem klassischen Rezept mit Spargel, Erbsen, Möhren und Kapern gelingt es zu Hause wie bei Oma oder Mama.
Wenn ich an Hühnerfrikassee denke, dann kommen gleich Kindheitserinnerungen hoch. Wie wir entweder bei meiner Oma oder aber bei uns im Haus an der Essecke zusammen saßen. Denn es ist neben den Königsberger Klopsen das Gerichte, das absolut geliebt wurde. Aber einige Zutaten wurden nicht gegessen. Kapern und Spargel habe ich damals immer herausgefischt und der Mama oder Oma auf den Teller gelegt. Die haben sich gefreut und ich war sie los. Frikassee ohne zu kochen war trotzdem keine Option, denn auch ich wusste, dass der Spargel unbedingt in die Sauce gehörte und sie nur dann so lecker schmeckte wie sie sollte.
Frikassee
Mit Frikassee wird ein Ragout mit hellem Fleisch und einer cremigen weißen Sauce bezeichnet. Meist wird es mit Kalb, Huhn oder Kanninchen zubereitet. Im Frikassee wird frisches Fleisch in der Regel nur in Brühe gargezogen. Wenn das Fleisch hell angebraten wird, dann spricht man üblicherweise von „Blanchette“ anstelle von Frikassee. Bei mir ist es die perfekte Verwendung des Fleisches von der selbstgemachten Hühnerbrühe. Man kann aber die Reste vom Brathähnchen dazu nehmen.
Spargel & Champignons – frisch oder aus dem Glas?
Für mich ist Frikassee das ganze Jahr über Saison. Im Frühling wird es mit frischen Erbsen, Spargel und Morcheln zubereitet. Im restlichen Jahr wird auf eingekochtes Gemüse aus dem Glas oder eingefrorener TK-Ware zurückgegriffen. Nachdem ich ein Kind der 70er Jahre bin, waren die Champignons in der Regel aus der Dose. Dosenpilze und Spargeln im Glas gaben dem Gericht den unvergleichlichen Geschmack.
Heute schaue ich, dass ich in der Spargelsaison einige geschälte und geschnittene Spargel einfriere, so dass ich jederzeit Frikasse aus frischen Zutaten kochen kann.
Hühnerfrikassee - Rezept klassisch wie bei Oma
Zutaten
Zutaten Huhn:
- 300 - 400 g Hühnchen Hähnchenbrutstfilet oder Rest von Brühe
- 400 - 600 ml Hühnerbrühe
Zutaten Gemüse:
- Brühe s.o.
- 1 Karotte
- 50 - 100 g Erbsen z.B. TK
- 4 Stangen Spargel z.B. frisch, TK, aus dem Glas
- 50 g Champignons oder Morcheln
Zutaten Frikassee-Sauce:
- 2 EL Butter
- 2 - 3 EL Mehl
- Brühe s.o.
- 150 ml Sahne
- Salz
- Pfeffer
Dazu / Deko:
- Reis
- Petersilie
- 2 EL Kapern optional, z.B. Salzkapern
Zubereitung
- Vorbereitungen Huhn: Vom Hähnchen- oder Hünchenfleisch die Haut und Sehnen entfernen. Das Fleisch in kleine Stücke schneiden.
- Vorbereitungen Gemüse: Die Karotte schälen und in kleine Stücke schneiden. Frischen Spargel schälen und schräg in dünne Scheiben oder kleine Stücke schneiden. Spargel aus dem Glas klein schneiden.
- Hühnchen kochen: Die Brühe aufkochen lassen und darin die Hähnchenstücke etwa 10 bis 15 Minuten gar ziehen lassen. Das Fleisch herausnehmen und beiseite stellen.
- Gemüse kochen: In die eben verwendete Brühe das Gemüse bissfest kochen. Je nach Gemüseart und -größe dauert das ca. 3 bis 10 Minuten. Das Gemüse herausnehmen und die Brühe auffangen. Die Brühe wird gleich für die Mehlschwitze verwendet.
- Mehlschwitze herstellen: In einem Topf die Butter zerlassen. Dann das Mehl unter zugeben und mit einem Schneebesen unter ständigem Rühren hell anschwitzen. Nach und nach die Brühe zugeben und dabei mit dem Schneebesen kräftig weiterrühren, damit keine Klümpchen entstehen und sich die Mehlschwitze mit der Flüssigkeit verbindet. Auf kleiner Hitze eindicken lassen.
- Hühnerfriassee kochen: Zur Mehlschwitze die Sahne geben und einmal kurz aufkochen. Gemüse und Hühnchen zugeben und darin für 5 Minuten wieder erwärmen. Sollte die Sauce zu dick sein mit etwas Wasser oder weiterer Sahne verdünnen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Servieren: Hühnerfrikasse mit gehackter Petersilie bestreuen. Wer mag streut noch die Kapern drüber. Als Beilage passt Reis dazu.
Notizen
Rezepte wie bei Oma und Mama
Leckeres für jeden Tag – „aus Omas Küche“
Das Hühnerfrikassee Rezept habe ich für das Jahresevent „Leckeres für jeden Tag“ gekocht. Das Event wird von Marie-Louise (Küchenliebelei) organisiert. Im März ist das Thema „aus Omas Küche“. Alle Teilnehmer stehen unten und sind mit ihren Rezepten verlinkt.
Weitere Ideen für #LeckeresFürJedenTag #LeckereMehlspeisen #SüßeHauptgerichte
Gabi von “Langsam kocht besser” mit Saftige Mohnschnecken
Simone von zimtkringel mit Omas Liptauer
Britta von Backmaedchen 1967 mit Omas Moccatorte
Caroline von Linal’s Backhimmel mit Gedeckter Apfelkuchen – wie von Oma
Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Omas Marmorkuchen
Sonja von fluffig & hart mit Rhabarberkuchen nach Omas Art
Britta von Brittas Kochbuch mit Grießbrei mit Beeren
Bettina von homemade & baked mit Kartoffelpuffer mit Apfelmus wie von Oma/
Inga von Jahreszeitenküche mit Omas Gemüsesuppe mit Eierstich
Regina von bistroglobal mit Omas Salzkuchen
Guten Morgen, liebe Sylvia,
also mein Mann und ich lieben ja Hühnerfrikassee nach wie vor mit Spargel und Champignons aus der Dose. Nur so schmeckt es nach Kindheit! Ich hatte es mal mit frischer Ware gemacht und der Geschmack war einfach nicht authentisch.
Deine Variante mit Erbsen, Möhren und vor allem Kapern kenne ich so gar nicht, ist aber sicher auch nicht schlecht.
Liebe Grüße und einen schönen Sonntag noch
Britta
Liebe Sylvia, ja, das ist ein echtes Oma-Rezept. Danke für das Erinnern daran. Viele Grüße, Regina
Pingback: Omas Moccatorte - Backmaedchen 1967
Hühnerfrikassee steht bei uns auch sehr hoch in der Gunst. Ich mochte schon als Kind unheimlich gerne die Erbsen darin und das hat sich bis heute gehalten. Dein Gericht schaut für mich zum sofortigen, genüßlichen Loslöffeln aus.
Grins, ja, wir haben in etwa dasselbe Alter: Dosenpilze, Dosenspargel und Dosenmandarinen (die natürlich nur im Kuchen) – der Geschmack der Kindheit! In unserer Familie kamen ins Frikassee immer noch so ganz kleine Hackklößchen zum Verlängern 😉
Oh ja, Hühnerfrikassee ist die absolute Kindheitserinnerung, meine Oma hat es auch früher immer so gemacht, bis auf die Kapern die waren da nie mit drin. Danke für das schöne Rezept.
Kindheitserinnerungen sind doch immer die Schönsten!
Hühnerfrikassee habe ich glaube ich noch nie gegessen, aber vielleicht sollte ich das bald mal ändern.
Liebe Grüße
Caroline
Das erinnert mich ebenfalls an meine Kindheit! Ich sollte das Hühnerfrikassee auch endlich mal wieder kochen.
Dein Hühnerfrikassee klingt wirklich lecker, mit allen seinen Bestandteilen. Früher hätte ich wahrscheinlich auch so einiges herausgefischt. Aber zum Glück ändern sich ja die Geschmäcker 🙂
Liebe Grüße, Bettina
Hühnerfrikassee gab es bei uns früher nie. Das hätte keiner gegessen. Kann ich aus heutiger Sicht allerdings überhaupt nicht nachvollziehen. Die Kapern würde ich aber auch heute rauslassen.
Liebe Grüße
Ich kenne das auch von meiner Oma, allerdings als Resteessen, wenn noch Hähnchenfleisch übrig geblieben ist.