Ein besonders schön herzhaftes Brot ist das Roggenbrot mit Schrot und Sauerteig. Genau für diese Art Brote ist Deutschland in der Welt berühmt. Kräftig im Geschmack wird es durch den hohen Schrotanteil sowie einer Versäuerung von gut 45 % des Mehles/Schrotes. Der hohe Anteil ist gerade auch wegen des hohen Roggenschrotanteils empfehlenswert. Denn das Brot wird dadurch erst bekömmlich. Die Lockerung erhält das Brot ausschließlich aus dem Sauerteig.
Kräfiges Roggenschrotbrot für jede Gelegenheit
Dieses kräftige Roggenbrot mit viel Schrot passt sehr gut zu allen Wurst- und Käsesorten, aber durchaus auch zu süßen Aufstrichen. Es hat eine sehr gute Frischhaltung. Wer Geduld hat, der wartet mit dem Anschnitt zwei Tage – es wird dadurch noch viel besser. Zum einen stabilisiert sich die Krume, zum anderen wird der Geschmack runder. Aber auch ohne Geduld schmeckt es bereits (mit der Brotmaschine aufgeschnitten) sehr gut. 😉
Roggenschrotbrot mit Sauerteig ohne Hefe
Dieses Roggenschrotbrot mit Sauerteig kommt ohne zusätzliche Hefe aus. Durch die zwei-stufige Sauerteigführung wird der Sauerteig ganz natürlich aufgefrischt und erhält genügend eigenen Trieb. Wer sich nicht sicher ist, kann noch etwas Hefe zugeben, muss jedoch dann wahrscheinlich die Gehzeiten verkürzen.
Roggenbrot mit Schrot und Sauerteig Rezept
Zutaten
100 % Roggen
Teigausbeute TA 176
Zutaten Sauerteig 1. Stufe:
- 60 g Roggenmehl 1150 oder Roggenvollkornmehl oder Roggenschrot fein
- 60 g Wasser
- 30 g Anstellgut Roggensauer
Zutaten Sauerteig 2. Stufe:
- Sauerteig 1. Stufe
- 450 g Roggenschrot mittel oder Roggenschrot sehr grob
- 500 g Wasser
Zutaten Hauptteig:
- Sauerteig 2. Stufe
- 500 g Roggenschrot mittel
- 250 g Roggenmehl 1150 oder Roggenvollkornmehl oder Roggenschrot mittel
- 400 g Wasser
- 20 g Salz
- 7 g Frischhefe (optional)
- je 2,5 g gemahlener Kümmel und Koriander (optional)
Zubereitung
- Sauerteig 1. Stufe: Das aufgefrischte Anstellgut mit warmen Wasser und Roggenmehl mischen und ca. 5 Stunden reifen lassen.
- Sauerteig 2. Stufe: Den Sauerteig der 1. Stufe mit dem Roggenschrot und warmen Wasser vermengen und weitere 12 Stunden reifen lassen.
- Hauptteig: Den Sauerteig der 2. Stufe mit den Hauptteigzutaten sehr gut in einer Schüssel mit den Händen oder einem Spatel vermischen. (Teig ist sehr klebrig und weich.)
- Stockgare: Ca. 1 Stunde gehen lassen.
- Teilen und Formen: Den Teig noch einmal kurz durchkneten, teilen und in die gefetteten oder mit Backpapier ausgelegten Kastenformen drücken. (Teig ca. 1 cm unter dem Rand.) Optional mit Roggenflocken bestreuen.
- Stückgare: Weitere gut 60 Minuten gehen lassen, der Teig sollte nun gut 1 cm über dem Rand stehen.
- Den Backofen mit Backstein (alternativ: Backblech) auf höchster Stufe (mind. 250°C O/U-Hitze) ausreichend lang vorheizen.
- Backen: Die Brote in den Ofen einschießen und mit Dampfschwaden backen. Nach 10 Minuten die Ofentür weit öffnen, um den Schwaden abzulassen. Die Temperatur dabei auf 210°C reduzieren. Insgesamt 70 Minuten backen, davon die letzten 30 Minuten ohne Form backen.
- Die Brote herausholen und auf einem Gitterrost abkühlen lassen.
Notizen
Zubereitungszeit insgesamt: ca. 21 Stunden Von Hand geknetet. Quelle: Modifiziertes Rezept des Roggenvollkornbrotes aus Günther Webers Buch „Gut Brot will Weile haben“
Die Grundlage für diese Brot liefert das Roggenvollkornbrot von Günther Weber aus seinem Buch „Gut Brot will Weile haben“. Ich habe es mit der halben Menge gebacken, was 2 Laib Brot je ca. 950 g ergibt. Den Tip, die Wassermenge um gut 10 % und somit die TA von 188 auf 176 zu reduzieren, habe ich aus dem Plötzblog übernommen. Der Teig ist damit immer noch nicht knetbar sondern weiterhin nur mischbar. Es ist per Hand und einem Kochlöffel aber sehr gut machbar. Verändert habe ich das Rezept dahingehend, dass ich den groben Roggenschrot durch mittleren ersetzt habe und einiges an feinem und mittlerem Schrot durch normales Roggenmehl ersetzt habe. Mein mittelfeiner Schrot erscheint mir eher fein, grobes Schrot hatte ich nicht zur Verfügung. Wer mag kann das Brot noch mit gemahlenem Kümmel und Koriander würzen.
Die Handhabung insgesamt ist relativ einfach und meiner Meinung nach auch für Backanfänger gut geeignet. Es ist daher mein Beitrag für Stefanie, die für ihren siebten Bloggeburtstag Brote für Anfänger sucht.
Weitere tolle Roggenbrot Rezepte bei Brotwein:
Die Krume sieht fantastisch aus und ich kann mir vorstellen, das es genauso fantastisch schmeckt! Vielen Dank fürs Mitmachen!
Pingback: Round-up “Brotbacken für Anfänger” und eine kleine ÜberraschungBirthday blog event–The round up | Hefe und mehr
Pingback: Birthday blog event–The round up | Hefe und mehr
Pingback: Round-up “Brotbacken für Anfänger” und eine kleine Überraschung | Hefe und mehr
Deine Brotetezepte sind wirklich klasse. Danke für die Mühe. Das Schrotbrot hier backe ich seit Wochen. Es wird jedoch in der Regel noch am selben Abend angeschnitten. Nun schreibst du hier, dass es am 2. Tag noch besser ist. Das möchte ich gerne probieren. Wie lagerst du es in dieser Zeit?
Vg
Vielen Dank für den Kommentar!
Wenn das Brot einen Tag Zeit hat, dann stabilisiert sich die Krume. Bei mir ist das Brot einfach auf der Küchenfläche, Brett, etc. abgelegt und mit einem Küchentuch abgedeckt.
Wirklich ein tolles Brot. Einfach lecker und einfach zu backen.