Eine gebratene Ente mit Orangensauce ist ein besonderes Sonntags- und Feiertagsessen. Die Ente wird hier mit einer einfachen Apfelfüllung gebraten. Entenbraten á l’orange ist einfach etwas ganz besonderes!
Ente aus dem Ofen für Entenbraten á l’orange
Für Ente á l’orange wird die Ente klassisch im Backofen gebraten. Zuerst mit der Brust nach oben, dann mit dem Rücken nach oben und zum Schluss mit hoher Hitze ohne Grill noch einmal mit Brust nach oben. Dadurch gart auch die Brust durch und kann nicht vorher verbrennen. Wichtig ist das regelmäßige übergießen mit Salzwasser bzw. Fond.
Orangensauce für á l’orange
Die Orangensauce für die Ente besteht aus zwei Komponenten. Zum einen aus einer Zitronen-Orangensaft-Reduktion mit Schalen von Orange und Zitrone und etwas Gewürze. Zum anderen aus dem entfetteten Bratenfond, der aus der anfangs zugegebenen Brühe und dem entstehenden Fleischsaft entsteht. Das Entfetten des Bratenfonds ist ein wichtiger Schritt, denn bei einer Ente können durchaus 250 ml reines Fett austreten.
Gebratene Orange und Thymian für die Optik
Damit auch das Auge beim Servieren auf den Orangengeschmack eingestimmt wird, werden noch in Butter gebratene Orangenscheiben dazu gemacht. Es ist eine schöne Ergänzung. Wer darauf keinen Wert legt, kann sie auch einfach weglassen. Der Thymian passt geschmacklich perfekt zu den Orangen.
Kulinarischer Adventskalender 2025
Dieses Jahr darf ich wieder einen Beitrag zum Kulinarischer Adventskalender von Zorra beisteuern. Mit meiner klassischen gebratenen Ente á l’orange befülle ich das 16. Türchen. Vielen lieben Dank!!! Wie jedes Jahr gibt es bei Zorra auch wieder ganz viele Geschenke zu gewinnen. Es lohnt sich vorbeizuschauen und die Fragen für die Gewinne zu beantworten!
Letzes Jahr durfte ich eine klassische Ente im Backofen, 2023 ein feines Filet Wellington (Filet in Blätterteig), 2022 einen klassischen Rehrücken mit Rotweinsauce und 2021 ein Rehgulasch beisteuern. Erstmals war ich 2017 mit der Krambambuli Feuerzangenbowle und 2018 mit dem alkoholfreien Apfel-Punsch dabei. Wild, Ente, Gans und Rinderfilet sind für mich ultimatives Festessen und passen für mich einfach perfekt in die Weihnachtszeit.
Zu Heilig Abend gab es bei uns eher einfache Gerichte. Es war ein geschäftiger Tag, an dem noch einmal alles hergerichtet und auch da erst der Baum aufgestellt und geschmückt wurde. Da zum Teil noch gearbeitet werden musste, kenne ich noch Kartoffelsalat mit Würstchen am 24. Später wurde daraus Eiersalat und Krabbencocktail mit kalter Wurst- und Käseplatte. Manchmal gab es zusätzlich einen heißen Backschinken.
Das weihnachtliche Festessen gab es immer erst am ersten Weihnachtsfeiertag. Ganz ganz oft Gans oder Ente. Und da beides eben nur zu Weihnachten gekocht wurde, war das für Oma und Mutter immer Stress. Niedrigtemperaturgaren war damals noch nicht verbreitet, auch die Faustformeln von 60-70 Minuten Garzeit pro kg bei 190°C (O-/U-Hitze) war bei uns noch nicht so präsent. Die Diskussionen über wann ist das Tier gar – und vor allem weich(!) war – wurde jedes Jahr wiederholt. Und natürlich hatten wir stets die Tiere von der Rennbahn. 😉

Ente mit Orangensauce – Ente à l’orange
Zutaten
Ente im Ofen braten:
- 1 Ente (hier: 2,2 kg)
- 2 EL Salz
- 250 ml Entenfond oder Hühnerbrühe
- Wasser
Orangensauce:
- 2 Orangen unbehandelt, Saft und Schale
- 1 Zitrone unbehandelt, Saft und Schale
- 2 EL Zucker braun
- 4 EL Balsamico
- Sauce der Ente – entfettet (siehe oben)
- Salz
- Pfeffer
- 2 EL Butter eiskalt
Deko:
- 1 Orange unbehandelt
- 2 EL Butter
- einige Zweige Thymian
Beilagen:
- Kartoffelklöße
- oder Semmelknödel
- oder Serviettenknödel
Zubereitung
Vorbereiten Ente:
- Ente vorbereiten: Die Ente von außen und innen mit kaltem Wasser gründlich abspülen. Den Bürtzel abschneiden und entsorgen. Überschüssige Hautlappen, Hals und Flügelende abschneiden und beiseite legen. Gegebenenfalls vorhandene Innereien säubern und ebenfalls beiseite legen.
- Ente würzen: Die Ente von außen mit Salz würzen und innen mit Salz und Majoran.
- Füllung (Optional): Die Äpfel vierteln, entkernen, schälen und in Würfel schneiden. Die Apfelstücke in den Bauchraum füllen.
- Ente verschließen: Den Bauchraum mit Zahnstochern fixieren und dann mit Küchengarn in 8-er-Fädelung verschließen.
- Ente im Bräter: Ente mit der Brust nach oben in den Bräter legen. Abschnitte wie Hals, Flügelenden und Innereien in den Bräter geben. Die Brühe und etwa 125 ml Wasser zugeben.
Ente im Backofen braten:
- Den Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Oberseite braten: Die Ente mit Brust nach oben für 75 Minuten braten. Etwa alle 20 Minuten mit der Brühe übergießen damit das Fleisch nicht austrocknet. Das verdampfte Wasser nachfüllen. Nach 75 Minuten die Ente umdrehen.
- Unterseite braten: Die Ente nun mit Rücken nach oben für 60 Minuten braten. Wieder etwa alle 20 Minuten mit der Brühe übergießen. Nach 60 Minuten die Ente umdrehen.
- Oberseite knusprig braten: Den Backofen auf 250 °C ohne Grill hochstellen. Die Brustoberseite gut 10 Minten goldbraun backen.
- Herausholen und warmhalten: Die Ente herausholen und im ausgeschalteten Ofen auf einem Teller oder Gitter warmstellen.
- Enten-Grundsauce: Die im Bräter entstandene Sauce durch ein Sieb geben und auffangen. Die Sauce mit einer Fetttrennkanne oder einfach mit einer Kelle entfetten. Das Entenfett für Entenschmalz in ein Glas geben und anderweitig verwenden.
Orangensauce herstellen:
- Vorbereitung: Die Schale von Orangen und Zitrone mit einem Zestenreißer abziehen, dabei möglichst wenig weißes abnehmen. Aus den Früchten den Saft auspressen und den Saft durch ein feines Sieb gießen.
- Reduktion Orangen-Grundsauce: In einer Kasserole den Zucker heiß werden lassen und hellgelb karamellisieren. Mit Balsamico Essig ablöschen und Zitronen- und Orangensaft zugeben. Die Zesten zugeben und auf kleiner Flamme 30 Minuten köcheln lassen.
- Orangensauce finalisieren: Die entfette Enten-Grundsauce zur Reduktion geben und mit Salz und Pfeffer final abschmecken.
- Sauce binden: In die Sauce eiskalte Butter einmontieren, also eiskalte Butterstücke mit dem Schneebesen nach und nach unterrühren. Nicht mehr aufkochen. (Alternativ: etwas Stärke mit Wasser verrühren und unter die Sauce mischen)
Orangen-Deko:
- Die Orange in Scheiben schneiden oder achteln. Eine Pfanne mit Butter erhitzen und darin die Orangenscheiben mit dem Thymian anbraten.
Servieren:
- Sauce: Die Orangensauce in eine vorgewärmte Sauciere füllen.
- Ente tranchieren: Von der Ente die edlen Stücke wie Entenbrust und Keule tranchieren. Ggf. auch gleich die Rückenstücke und Flügel. Auf einer vorgewärmten Platte geben und servieren.
- Entenstücke mit den Beilagen und der Sauce auf vorgewärmte Teller servieren.
Tipp:
- Entenklein: Alle kleinen Fleischteile von Karkasse, Flügel und Rücken putzen und für Reste-Entenklein aufheben. Das Entenklein am nächsten Tag zusammen mit den Brust- und Keulenresten in der Sauce wieder erwärmen.
- Entenfond / Enten-Knochenbrühe kochen: Karkasse etwas zerkleinern und mit 500 ml Wasser mehrere Stunden (hier 5 Stunden) zu Entenfond kochen. Diesen z.B. bei der nächsten Ente anstelle der Hühnerbrühe oder für eine Vorspeisensuppe verwenden.
Für wie viele reicht eine Ente?
Die Ente mit 2,2 kg passte perfekt als Menge für 2 Personen, die daran 2 Mal gegessen haben. Für 4 Personen geht es von der Menge auch gut, man muss allerdings sauberer tranchieren, damit alle gleichzeitig genug Fleisch erhalten. Eine gehaltvollere Füllung z.B. mit Semmelknödel oder Apfel-Maroni ist dann ebenfalls eine gute Idee. Zudem sollte man genügend Beilagen einplanen oder noch besser als Festessen Vorspeise und Dessert einplanen.
Beilagen Ente á l’orange
Klassische Beilagen zur Ente mit Orangensauce sind Kartoffelgratin, Semmelknödel, Serviettenknödel, Kartoffelknödel halb-halb, Herzoginkartoffeln und Kartoffelplätzchen sowie einfache Salzkartoffeln. Als Gemüse passen im Winter Rotkohl, glasierte Möhren oder Salate wie Chicorée und Feldsalat. Im Frühling kann man auch an weißen und grünen Spargel denken.














