Ein typisches Sonntagsgericht in meiner Familie war klassisches Rinderagout. Durch langes Schmoren wurde das Fleisch wunderbar zart und mürbe. Als Grundlage für die köstliche Soße sieht das Familienrezept eine Kombination von Brühe und Rotwein oder alternativ Bier vor. Als Beilage habe ich anstelle der klassischen Semmelknödel oder Kartoffelpüree mal Haselnuss-Spätzle gemacht.
Welches Fleisch für Rinderragout?
Für mein feines Rindsragout bevorzuge ich Rinderbeinscheiben. Ich finde dieses Fleisch einfach aromatisch. Durch den Anteil an Bindegewebe und Mark ergibt es eine besondere Konsistent, die hier jeder leibt. Ansonste kann man natürlich auch anderes Bratenfleisch verwenden.
Das Geheimnis von zartem Rindsragout: langes Schmoren auf kleiner Flamme
Für feines Ragout muss das Rindfleisch lange auf kleiner Flamme geschmort werden. Bei mir köchelten das Rinderragout im geschlossenen Bräter etwa zwei Stunden auf dem Herd. In dieser Zeit braucht man nichts weiter tun als ab und zu nachzusehen, ob noch genügend Flüssigkeit vorhanden ist. Nicht nur auf dem Herd kann man das Ragout kochen, auch im Ofen kann man es entsprechend schmoren. Die Garzeit ist in etwa die gleiche.
Für die leckere Sauce: einreduzierter Rotwein und Fond oder Bier
Wer eine schön aromatische Sauce zum Ragout haben möchte, der braucht als Basis mindestens guten Fond. Der Fond ist idealerweise eine Rindleischbrühe, um den Geschmack noch mehr zu unterstreichen. Aber auch jeder andere gute Fond, wie Knochenbrühe oder Hühnerbrühe ist geeignet – perfekt natürlich selber gekocht! Sehr gut zum Rind passen Rotwein und dunkles Bier. Ich habe sowohl schon Ragout mit Rotwein-Sauce wie auch mit Bier-Soße gekocht. Jedes ist auf seine Weise einfach köstlich. Ergänzt wird es mit etwas Suppengrün und abgerundet mit den typischen Gewürzen Lorbeer.

Rinderragout - Rezept klassisch
Zutaten
- 1200 g Rinderfleisch (Beinscheibe)
- 100 g Sellerie
- 100 g Lauch
- 150 g Möhren
- 1 - 2 Zwiebeln
- 2 EL Tomatenmark
- 2 EL Butterschmalz
- 1/2 l Rotwein oder dunkles Bier
- oder: 1/2 l Fleischbrühe vom Rind Knochenbrühe oder Hühnerbrühe
- oder: 1/4 l Brühe und 1/4 l Rotwein
- 2 Lorberblätter
- Salz
- Pfeffer
- 1 EL Mehl zum Binden
Beilagen:
- 500 - 600 g Gemüse z.B. grüne Bohnen, Rotkohl, Rosenkohl, Wirsingkohl.
- oder Kartoffelpüree Salzkartoffeln, Kartoffelstampf mit Sellerie oder Pastinaken
- oder Semmelknödel
- oder Serviettenknödel
- oder Brezenknödel
- oder Böhmische Knödel
- oder Kartoffelknödel aller Art
- oder Spätzle
- oder Haselnuss-Spätzle
- oder Gratin dauphinois
Zubereitung
- Vorbereitungen Ragout: Das Gemüse putzen und in kleine Würfel schneiden.
- Rindfleisch anbraten: Einen Bräter mit Butterschmalz oder Öl erhitzen. Das Fleisch hineingeben und rundherum scharf anbraten. Fleisch herausnehmen und beiseite stellen.
- Gemüse anbraten: Im selben Topf mit weiterem Fett das Gemüse anbraten bis es Farbe annimmt. Tomatenmark zugeben und anbraten. Mit Rotwein / Bier oder Brühe ablöschen.
- Rinderragout schmoren: Die angebratenen Beinscheiben auf das Gemüse zur Soße geben. Etwa 2 Stunden bei kleiner Hitze schmoren.
- Ragoutfleisch herrichten: Das Fleisch aus der Sauce nehmen und von den Sehnen und Knochen befreien.
- Sauce finalisieren: Die Sauce aus dem Bräter durch ein Sieb in einen Topf gießen. Gewürze und Gemüse leicht ausdrücken und dann verwerfen. Die Bratensauce aufkochen und final mit Salz und Pfeffer abschmecken. In einem Becher Stärke mit Wasser glatt rühren und so viel zur Sauce geben, bis sie entsprechend bindet.
- Rindsragout finalisieren: Das Ragoutfleisch zur Sauce geben und darin wieder erwärmen.
- Rinderragout servieren: Das Fleisch auf einen Teller geben und mit den Beilagen servieren.
Rinderragout selber machen – Schritt für Schritt in Bildern
Die perfekte Beilage: Kartoffelpüree, Spätzle, Semmelknödel & Co
Nachdem bei mir Rinderragout etwas besonderes und daher für mich ein klassisches Sonn- und Feiertagsgericht sind, mag ich auch gerne entsprechend feine Beilagen dazu. Ich persönlich liebe cremiges Kartoffelpüree dazu. Aber auch normale Salzkartoffeln oder Spätzle passen gut. Knödel aller Art wie Kartoffelknödel, klassische Semmelknödel, Serviettenknödel oder Böhmische Knödel schmecken gut. Wer mag, kann auch ein Kartoffelgratin dazu kochen.
Rotkohl, Wirsingkohl, grüne Bohnen: typisches Gemüse zu Rindsragout
Lust auf Rindsragout habe ich vor allem an kühleren Tagen. Rotkohl ist daher wohl das klassischste Beilagengemüse. An kühlen Sommertagen kann man auch grüne Bohnen dazu kochen. Weitere typische Gemüse sind Wirsingkohl und Rosenkohl. Hier habe ich aus frischem Kohl ganz klassisches Rotkohl mit Apfel gekocht. Als besondere Zutaten kommen noch ein kleiner Schuss Rotwein und einige Esslöffel Johannisbeer Gelee.
Rezepte zum Kälte – „Its cold outside“
Das Rinderragout Rezept habe ich für das Blog-Event CCXIV – Baby, it’s cold outside – Zeit für Wärmendes aus der Küche! aufgeschrieben. Das Event wird von Simone von Zimtkringel und Zorra organisiert.
Ein perfekter Abschluss zu einem, wie ich meine, wirklich netten Event. Es sind so schöne Rezepte zusammen gekommen und ich freu mich sehr über dein köstliches Ragout!
Liebe Grüße
Simone
Solche Klassiker schmecken einfach immer!
Liebe Sylvia,
Das klingt nach einem herrlich aromatischen Rindsragout!
Rinderbeinscheiben sind wirklich eine geniale Wahl!
Da läuft einem direkt das Wasser im Mund zusammen.
Perfektes Wohlfühlessen für kalte Tage!
Herzliche Grüße
Susan