Brezenknödel sind Knödel und Serviettenknödel aus Brezeln, Laugenbrötchen und Laugenstangen. Sie sind die perfekte Resteverwertung für altbackenes Laugengebäck. Sie werden wie Semmelknödel als Beilage zu Pilzen in Sahnesauchen (Rahmschwammerl) und Fleischgerichten serviert. Auch die Knödelreste finden in weiteren Gerichte eine leckere Zweitverwertung. Nach diesem Grundrezept können Brezel Serviettenknödel und runde Brezenknödel und ganz einfach selbst gemacht werden.
Resteverwertung aus altbackenem Laugengebäck
Aus alten Brezeln, Laugenstangen und -semmeln kann man leckere Brezenknödel kochen. Perfekt wird der Knödelteig, wenn das Gebäck mindestens einen Tag alt aber noch nicht ganz ausgetrocknet ist. Je nach Trockenheit der Brezeln muss man gegebenenfalls noch etwas bei der Milchmenge anpassen. Wer komplett ausgetrocknetes Knödelbrot verwendet sollte mehr Milch einplanen und der gut doppelt so viel Zeit zum Quellen geben.
Serviettenknödel oder runde Klöße?
Brezenknödel kann man sowohl als normale runde Klöße oder als Serviettenknödel formen. Je nach Vorliebe und Anlass kann man jedesmal neu entscheiden, denn der Knödelteig ist bei beiden gleich. Ich finde die Serviettenknödel aus Brezeln etwas feiner und daher für Festessen ein bisschen schöner.
Brezenknödel – die perfekte Beilage in der süddeutschen Küche
In der süddeutschen, österreichischen und böhmischen Küche sind Brezenknödel eine Spezialität. Sie werden gerne als vegetarisches Hauptgericht mit Pilzen und Sahnesoße (Rahmschwammerl) in Wirtshäusern angeboten. Die Hauptverbreitung haben Brezenknödel als Beilage zu klassischen Braten wie Schweinebraten, Schweinebauch und Pulled Pork.
Rezept für Brezenknödel
4 Portionen
8 Stück bzw. 2 Rollen
Zutaten:
- 300 g Brezeln, Laugenstangen, Laugenbrötchen, altbacken
- 2 EL Butter
- 1 Zwiebel
- 250 ml Milch
- 3 Eier
- Salz (wenig, da die Brötchen schon gewürzt sind)
- Pfeffer
- optional: 3 EL Petersilie
Zubereitung Brezelknödel:
- Vorbereitung: Die altbackenen Brezeln in Würfel schneiden. Die Zwiebel schälen und in sehr feine Würfel schneiden. In einer Kasserole die Butter erhitzen und darin die Zwiebelwürfel glasig dünsten. Die Milch zugeben und heiß werden lassen, jedoch nicht kochen. Wer Petersilie in die Knödel geben möchte, der muss sie sehr fein hacken.
- Knödelmasse herstellen: Die Buttter-Zwiebel-Milch-Mischung zusammen mit den Brezenwürfeln und den Eiern in eine große Schüssel geben, einmal gut durchmischen. Mit Salz, Pfeffer und gegebenenfalls Petersilie abschmecken und gut durchmischen. Die Masse etwa 1/2 Stunde quellen lassen. (Zu den Bildern Brezenködelteig herstellen.)
- Bezenknödel formen (rund): Zum Formen die Hände mit Wasser befeuchten und mit leichtem Druck kleinere oder größere Knödel formen. Der Druck muss soll so stark sein, dass die Masse gut zusammenhält, jedoch nicht zu kompakt wird und dass „harte“ Knödel entstehen. (Zu den Bildern Brezenködel formen.)
Serviettenknödel formen: Für zwei Serviettenknödel Rollen den Teig teilen. Für jede Rolle je 1 Stück Alufolie und 1 Stück Frischhaltefolie abtrennen. Eine Teighälfte auf die Folie geben, eine etwa 4 cm dicke Rolle formen und die Enden eindrehen. Die Teigrolle mit Alufolie umwickeln und die Enden eindrehen. (Zu den Bildern Serviettenködel formen.) Alternativ kann natürlich natürlich auch ein Leinentuch verwenden. - Knödel kochen (rund): In einem sehr großen Topf wird Wasser zum Kochen gebracht und etwas Salz zugegeben. Die Knödel werden in das siedende Wasser gegeben der Deckel des Topfes bleibt halb offen. Etwa 5 Minuten kochen sie sprudelnd, dann wird die Hitze runtergestellt und ziehen je nach Größe zwischen 10 Minuten (Miniknödel) und 20 Minuten gar.
Serviettenknödel kochen: In einem sehr großen Topf wird Wasser zum Kochen gebracht. Die Serviettenknödel ins leicht simmernde Wasser gegeben und Deckel schließen. In etwa 25 bis 30 Minuten gar ziehen lassen. - Brezenknödel mit einer Schaumkelle herausholen.
Runde Knödel sofort in eine vorgewärmte Schüssel geben und servieren.
Serviettenknödel aus den Folien pellen und in Scheiben schneiden.
Zubereitungszeit: ca. 1,5 Stunden mit Quellzeit
Brezelknödelteig – Schritt für Schritt
Brezelknödelteig ist im Prinzip sehr einfach von der Handhabung. Wichtig ist nur, dass die Brotwürfel gut quellen und weich werden. Gerade bei zu großen komplett durchgetrockneten Stücken ist es gut dem Teig Zeit zu geben. Der Teig sollte nicht zu feucht werden. Sollte er doch einmal zu gleitschig werden, dann kann man mit Einstreuen von zusätzlichen Semmelbröseln retten oder ihn als Serviettenknödel zubereiten.
Brezel Serviettenknödel – Schritt für Schritt
Bei den Serviettenknödeln kann man den Teig entweder mit Leintüchern oder Frischhalte- und Alufolie einwickeln. Beide Varianten habe ich schon ausprobiert und funktionieren beide einwandfrei. Mit dem Leintuch wird das Aussehen etwas rustikaler. Die optisch feinere Variante habe ich bei Alfons Schuhbeck gesehen und ist für Festspeisen mein Favorit.
Runde Knödel aus Brezeln – Schritt für Schritt
Zum Formen von Brezenknödel nimmt man einfach eine gut Tischtennisball große Menge vom Teig ab und formt sie mit den Händen zu lockeren bis mittelfesten Knödeln. Bei der Größe der Klöße immer daran denken, dass diese beim Kochen noch etwas aufgehen und vergrößern.
Aus Knödelreste etwas tolles zaubern
Es macht nichts, wenn man gleich mehr Knödel herstellt als eigentlich für ein Essen gebraucht werden. Der Aufwand der zusätzlichen Knödel ist sehr gering. Dafür kann man sie noch in weiteren köstlichen Gerichten weiter verwerten. Klassisch ist es, die übrig gebliebenen Brezenknödel in Scheiben zu schneiden und in der Pfanne knusprig zu braten und mit Bratenreste (Bratengröstl) oder Spiegelei und mit Salat zu reichen. Aber auch direkt als Salat machen sie eine gute Figur, wie auch als saure Knödel mit einer Essig-Öl-Zwiebel-Vinaigrette.
Weitere tolle Kloß- und Knödel Rezepte bei Brotwein:
- Semmelknödel selber machen – einfaches Rezept
- Spinatknödel mit brauner Butter und Parmesan aus Tirol
- Böhmische Knödel – Serviettenknödel Rezept
- Semmelknödel mit Pilzen und Sahnesoße (Rahmschwammerl)
„All you need is“: Knödel / Klöße
Die Brezenknödel sind mein Beitrag zum Blog-Event „All you need is…“, wo sich viele Blogger diesen Monat das Thema „Knödel und Klöße“ annehmen. Es sind tolle Beiträge zusammengekommen, es lohnt sich auch bei den anderen vorbei zu schauen! #allyouneedis und #allyouneedistapas. Ins Leben gerufen wurde das Event von Kleiner Kuriositätenladen und wird aktuell von Jankes*Soulfood und Möhreneck weitergeführt. Alle Teilnehmer stehen unten und sind mit ihren Rezepten verlinkt.
Alle Teilnehmer #allyouneedisknoedel:
Applethree | Serviettenknödel Rezept vegan
Foodistas | Rote Bete Knödel mit Stielmus und einer Senfrahmsauce
foodundco.de | Semmelknödel mit Speck mit Schmorkraut
evchenkocht | Polentaknödel mit Käse und Speck
Möhreneck | Knödel mit Räuchertofu auf Kraut
Küchentraum & Purzelbaum | Grießklößchen – einfach selber machen
Langsam kocht besser | Spinat-Semmelknödel mit Waldpilzrahm
Jankes*Soulfood | Süße Schupfnudeln aus dem Ofen
SavoryLens | Brezen-Weißwurstknödel auf Sauerkraut mit Senfsauce
Küchenmomente | Quarkknödel mit Nougatfüllung
Lebkuchennest | Käse-Hefeknödel auf gebackenen grünen Speckbohnen
Labsalliebe | Ghelgheli Esfenadj – Spinatklösse nach persischer Art – قلقلی اسفناج
Küchenliebelei | Oma Ernas Kartoffelklöße
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Liebe Sylvia,
wir lieben Brezeln und in Knödel verarbeitet um so mehr. Deine sehen auf jeden Fall super lecker aus und klingen so saftig und würzig. Wünsche dir noch einen schönen Sonntag.
Herzliche Grüße
Susan
Deine Step-by-Step Anleitiung ist wirklich klasse. Wir lieben Brezenknödel sehr!
Liuebe Grüße
Tanja
Liebe Sylvia,
ich liebe diese Art von Knödeln wirklich sehr. Deine Step-by-Step-Anleitung finde ich richtig klasse. toll, dass du sie bebildert hast. Ich fand es recht schwer zu beschreiben im Post.
Liebe Grüße
Christian
Liebe Sylvia,
was gibt es besseres als Semmelknödel? Natürlich: Brezenknödel! Da scheitert es bei mir allerdings daran, dass Brezen bei uns sofort vernichtet werden und wirklich niemals alte Brezen für einen Brezenknödel überbleiben – tragisch!
Liebe Grüße, Ina
Super lecker, liebe Sylvia. Brezenknödel habe ich noch nicht so häufig gemacht, esse ich aber total gerne.
Liebe Grüße
Liebe Sylvia,
mit deiner Anleitung bekomme sogar ich Brezenknödel hin, denn die habe ich tatsächlich noch nie gemacht. Könnte auch daran liegen, dass wir so gut wie nie Laugengebäck übrig haben. Vielleicht verstecke ich einfach mal welche 😉 . Vielen Dank für das schöne Rezept.
Herzliche Grüße
Tina
Resteessen superdeluxe – danke für die ausführliche Anleitung!
Das sieht super aus! Werde ich mich in diesem Jahr vielleicht auch endlich mal ranwagen. Wie bei dir mit den Kartoffelknödeln, sind Brezenknödel bisher mein „erzfeind“ 😀
Hallo liebe Sylvia,
deine Brezenknödel sind super! Und vor allem mit deiner tollen Schritt-für-Schritt-Anleitung kriegt das wirklich jeder hin.
Liebe Grüße,
Eva
Brezenknödel sind großartig, die könnte ich fast immer essen. Dafür habe ich eigentlich auch meistens Laugengebäck im Gefrierschank… 😀
Liebe Grüße
Marie-Louise
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