Crème brûlée – das ist eine sahnige Creme mit knuspriger Karamellkruste. Die französische gebrannte Creme – ist ein Desserklassiker und lässt sich ganz einfach selber machen. Im Originalrezept wird nur Vanille als Aroma zugegeben und besticht durch seine wenigen Zutaten. Mit einem Brenner lässt sich auch zu Hause eine perfektes Karamell zaubern.
Mit Erstaunen habe ich festgestellt, dass es schon viel zu lange dieses Dessert nicht mehr gab und es auch noch nicht auf den Blog geschafft hat. Dabei liebt mein Mann Crème brûlée über alles. Fast in jedem Lokal, in dem er es auf der Karte sieht, muss er es probieren und ‚bewertet‘ danach das Lokal. 🙂
Original Rezept und Varianten
Die original Crème brûlée verwendet als Zutaten nur Sahne, Zucker, Vanillie und Eigelb. Daneben gibt es aber auch unzählige Varianten, bei der die Creme mit Ingwer, Tonkabohne, Lavendel und anderen Aromen weiter aromatisiert wird. Auch werden oft Früchte wie Himbeeren und Erdbeeren zur Crème brûlée gegeben.
Einige Rezepte ersetzen die Sahne durch Kokosmilch oder einen Teil der Sahne mit Milch. Bei der Verwendung von Milch, sollte es allerdings mindestens 3,5 % Milch sein, die maximal 1/5 der Menge betragen sollte. Ansonsten bringt man sich um den vollmundigen cremigen Geschmack, der genau das i-Tüpfelchen dieses Desserts ausmacht. Mir persönlich schmeckt die klassische Version am Besten.
Die Förmchen
Für Crème brûlée eigenen sich im Prinzip alle flache Förmchen aus Keramik und Ton. In einem Set mit dem Brenner waren z.B. die weißen Schälchen dabei. Allerdings finde ich diese zu klein und nicht optimal von der Füllhöhe. Perfekt finde ich hingegen meine Tonschälchen mit Ø 10 cm. Wenn man diese zu etwa 2/3 füllt (hier im Rezept 6 Stück mit der angegebenen Sahne-Mischung), dann ergibt sich ein perfektes Verhältnis von cremiger Creme und knuspriger Kruste.
Der Brenner zum Karamellisieren
Zum Karamellisieren ist ein Brenner, Salamander oder der Grill des Backofens geeignet. Wichtig ist, dass die Creme so wenig wie möglich mit erwärmt wird und eine gleichmäßige Kruste entsteht. Mit einem normalen Feuerzeug gelingt dies meiner Meinung nach nicht. Da mein Mann dieses Dessert über alles liebt, hatte ich ihm vor vielen Jahren mal zu Weihnachten ein Set aus Brenner und Schalen geschenkt.
So gelingt die Karamellschicht!
Für eine perfekte knusprige Karamellkruste wird der Zucker erst direkt vor dem Servieren karamellisiert. Sehr gut eignet sich brauner Zucker hierfür, mit normalem weißen Haushaltszucker waren die Ergebnisse nicht so gut. Der Zucker sollte möglichst gleichmäßig und nicht zu dick oder dünn auf die Creme aufgetragen werden. Das braucht etwas Übung – genauso wie das eigentliche Schmelzen und Karamellisieren des Zuckers. Denn der Zucker soll schön dunkelbraun werden, jedoch nicht verbrennen. Am liebsten habe ich eine durchgehende Karamellschicht, die man mit dem Löffel in Stücke brechen muss. 🙂
Rezept für Crème brûlée – französisches Originalrezept für gebrannte Creme
6 Schälchen Ø 10 cm
Zutaten Crème brûlée:
- 500 g Sahne
- 70 g Zucker
- 1 Vanilleschote
- 4 Eigelb
- 3 – 5 EL brauner Zucker zum Karamellisieren
Zubereitung Crème brûlée:
- Vorbereitungen: Die Vanilleschote längs mit einem Messer aufschneiden und das Mark herauskratzen. Alle weiteren Zutaten abmessen.
- Creme herstellen: Sahne mit Zucker, Eigelben und Vanillemark gut verrühren, darauf achten, dass dabei kein / wenig Schaum entsteht. Diese Mischung für mindestens 1 Stunde ziehen lassen (maximal über Nacht im Kühlschrank).
- Den Ofen mit der Fettpfanne auf 150 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Wasser für das Wasserbad zum Kochen bringen.
- Creme garen / stocken: Die Creme in die Förmchen füllen und auf die Fettpfanne stellen. So viel heißes Wasser einfüllen, dass die Schälchen zur Hälfte im Wasser stehen. Ca. 35 bis 45 Minuten im Wasserbad garen. Die genaue Zeit ist Gefühlssache, denn die Creme soll nicht mehr flüssig sein, jedoch nicht absolut fest.
- Die fertige Creme herausholen und abkühlen lassen.
- Karamellschicht: Den braunen Zucker gleichmäßig im Schälchen verteilen und mit einem Brenner langsam schmelzen und karamellisieren.
Tipp 1: Die Karamellschicht erst direkt vor dem Servieren herstellen, damit die Kruste schön knusprig ist.
Tipp 2: Die Schälchen nacheinander karamellisieren. Wird der Zucker gleichzeitig aufgebracht und anschließend nacheinander karamellisiert, wird der Zucker immer feuchter und lässt sich zunehmend schlechter schmelzen.
Zubereitungszeit: mit Ruhe- und Backzeit insgesamt ca. 3,5 bis 4,0 Stunden
Unterschied Crème brûlée und Crema catalana
Sowohl bei der Crema catalana wie auch bei der Crème brûlée handelt es sich um eine Dessertcreme, die mit einer festen Karamellschicht überzogen ist. Die spanische und katalonische Crema catalana „Katalanischen Creme“ unterscheidet sich jedoch bei Zutaten und Zubereitung von der Crème brûlée.
Als Zutat wird bei der klassischen Crème brûlée Sahne und Eigelb sowie Vanille als Aroma verwendet, bei der Crema catalana hingegen Milch und Speisestärke und mit Zimt und teilweise mit Zitronen- oder Orangenschale gewürzt. Ein weiterer Unterschied liegt in der Zubereitung: Die Crème für Crème brûlée stockt in den Förmchen im Wasserbad im Ofen, wohingegen die Crema catalana in einem Topf auf dem Herd erhitzt wird bis sie bindet (jedoch nicht kocht) und wird dann in Schälchen gefüllt und anschließend gekühlt.
Auch die Karamellschicht wird unterschiedlich hergestellt. Traditionell wird bei der Crema catalana eine Brenneisen verwendet, das jedoch heute oft durch einen Salamander oder Handgasbrenner ersetzt wird. Bei der Crème brûlée wird ein Brenner oder Salamander verwendet.
Weitere köstliche Dessert Rezepte bei Brotwein:
- Walnuss Tarte mit Karamell – französische Tartelette aux Noix
- Schokokuchen mit flüssigem Kern – Fondant au chocolat
- Panna cotta mit Himbeersauce
- Rosmarin-Mandel-Törtchen mit Bratapfelmus
- Flammkuchen mit Apfel und Zimt-Zucker
Kulinarische Weltreise #kulinarischeweltreise
Die Crème brûlée habe ich für das Jahresevent „kulinarische Weltreise“ gekocht. Die kulinarische Weltreise wird von Volker (volkermapft) organisiert und trägt Köstlichkeiten aus verschiedenen Ländern zusammen. Die September-Station trägt Urlaubserinnerungen aus aller Welt zusammen. Alle Teilnehmer stehen unten und sind mit ihren Rezepten verlinkt.
Als Thema für meine kulinarische Urlaubserinnerungen habe ich mir Frankreich herausgesucht. Ich liebe das Land einfach, seit ich dort fast eineinhalb Jahre in Grenoble studiert habe. Und dort natürlich auch viele Male Urlaub gemacht habe. Viele Klassiker der französichen Küche sind deshalb fester Bestandteil meiner Küche geworden.
Kulinarische Weltreise Urlaubserinnerungen: alle Teilnehmer und Rezepte
Die Zusammenfassung der Urlaubserinnerungen findet Ihr am 27. September 2019 bei volkermapft. Folgende Beiträge sind zusammengekommen:
Ulrike von Küchenlatein: Quinoa-Salat mit Blaubeeren und Buchweizengrüzte
Britta von Backmaedchen 1967: Türkisches Fladenbrot
Carina von Coffee2Stay: Urlaubserinnerungen: Red White and Blue Cookies
Susanne von magentratzerl: Steirisches Wurzelfleisch und Hongkong-Fischbällchen in Currysauce
Simone von zimtkringel: Sigara böreği – knusprige, gefüllte Teigröllchen
Jill von Kleines Kuliversum: Pasta mit Zucchini Pesto und Pistazien
Susi von Turbohausfrau: Humitas
Michelle von The Road Most Traveled: Die kulinarische Weltreise: Von Spanien nach Singapur
Britta von Brittas Kochbuch: Espinacas con garbanzos und Papas arrugadas con mojos rojo y verde
Michael von SalzigSüssLecker: Caprese in carrozza – Kulinarische Urlaubserinnerung aus Italien
Wallygusto: Padua – (Kulinarische) Rundreise durch Venetien & Südtirol
Ronald von Fränkische Tapas: Kaninchen Alcázar
Petra von Chili und Ciabatta: Ossobuco di vitello – Geschmorte Kalbshaxe mit Polenta
Volker von volkermampft: Mangold-Salsiccia Tagliatelle und Palermo für Foodies – Restaurants, Streetfood und Eisdielen
Ulrike von Bambooblog: Pilze in China als Healthfood
Cornelia von SilverTravellers: 3 kulinarische Rügen Tipps – Köstliches in Ost- und Westrügen
Tanja von Tanja’s Life in a Box: Restaurants auf Aruba – Meine Top 3 Places to Eat
Pingback: Caprese in Carrozza – Kulinarische Urlaubserinnerung aus Italien - Salzig, Süß und Lecker
Pingback: 3 kulinarische Rügen Tipps – Köstliches in Ost- und Westrügen
Hallo Sylvia,
dank Deiner Erklärung kenne ich jetzt endlich den Unterschied zwischen creme brulee und der crema catalana. Danke für den tollen Beitrag und liebe Grüße
Herrlich, ein Klassiker der immer wieder schmeckt.
LG Michael
Pingback: Padua – Rundreise durch Venetien & Südtirol (1) | Wallygusto
Pingback: Türkisches Fladenbrot - Backmaedchen 1967
Pingback: Urlaubserinnerungen: Quinoa-Salat mit Blaubeeren - kuechenlatein.com
Pingback: Buchweizengrütze - kuechenlatein.com
Hallo Sylvia,
danke für das leckere Rezept und die Aufklärung über Crème brûlée und Crema catalana.
Mir fällt dabei glatt ein, dass ich noch ein Rezept für einen Zitronengras Crème brûlée veröffentlichen wollte :-).
Schöne Grüße
Volker Graubaum
Pingback: Kulinarische Urlaubserinnerung – 23 Rezepte und Reiseberichte aus der ganzen Welt | volkermampft
Pingback: Ossobuco di vitello – Geschmorte Kalbshaxe mit Polenta – Chili und Ciabatta
Pingback: Die kulinarische Weltreise – Urlaubserinnerungen: Espinacas con Garbanzos aus Spanien | Brittas Kochbuch
Pingback: Die kulinarische Weltreise – Urlaubserinnerungen: Papas arrugadas con Mojos rojo y verde von den Kanaren | Brittas Kochbuch
Wie lecker jetzt muss ich mir unbedingt mal so einen Brenner kaufen um dein Rezept ausprobieren zu können.
LG Britta
Sehr lecker. Ich habe Crème brûlée auch schon oft gemacht. Ich brauche aber immer ein säuerliches Gegenspiel dazu, sonst ist es mir zu süß. Also ein paar Beeren als Begleitung bin ich nicht abgeneigt.
Liebe Grüße
Britta
Pingback: Die kulinarische Weltreise: Von Spanien nach Singapur – The Road Most Traveled
Creme brulee geht immer! Deswegen braucht man auch unbedingt einen Brenner. Deine Anleitung ist super.