Fränkischer Sauerbraten mit Rotkohl und Klößen sind der perfekte Sonntagsbraten. Das Fleisch wird mehrere Tage in Rotwein und Essig eingelegt, damit es schön mürbe wird. Rotwein und Essig bilden zusammen mit Gemüse, Fond und Soßenlebkuchen die Basis für die geniale Sauce.
Wenn ich an Omas Sauerbraten denke, dann wird mir ganz warm ums Herz. Denn darauf hat sich die ganze Familie gefreut – keine konnte das besser als die Oma. Auch wenn sie das Rezept an die Mutter weitergegeben hat, so war es nur bei ihr am Besten. Inzwischen weiß ich warum das Ergebnis so unterschiedlich war. Meine Mutter wollte modern sein und die Abkürzung mit dem Schnellkochtopf nehmen. Wohingegen die Oma die langsame Variante im Ofen genommen hat. Und die habe ich wieder hervorgeholt und es schmeckt einfach unvergleichlich gut! Wie früher!
Sauerbraten – welches Fleisch ist das Richtige?
Für fränkischen Sauerbraten wird Rindfleisch verwendet. Auch wenn im Rheinischen oft früher auch Pferdefleisch üblich war, so ist in Franken seit eh und je Rind die bevorzugte Wahl. Traditionell wird typisches Schmorfleisch / Siedfleisch genommen. Also Tafelspitz, Bürgermeisterstück, Bug, Brust, Nuss aber auch Schulter und Zungenstück. Weil es beim Metzger gerade besonders gut aussah habe ich dieses Mal ein Teil vom Zungenstück eingekauft.
Fränkischer Sauerbraten
Zutaten
Sauerbraten einlegen in Sud aus Rotwein und Essig
- 1,2 kg Rindfleisch (z.B. Tafelspitz, Bug, Nuss, hier: Zungenstück)
- 750 ml Rotwein trocken
- 200 ml Essig (z.B. Rotweinessig)
- 3 Zwiebeln
- 1 Karotte
- 1 Stk Sellerie
- 1 Stk Lauch
- 3 Lorbeerblätter
- 4 Nelken
- 10 Wacholderbeeren
- 1 Zimtstange
- 1 TL Pfefferkörner schwarz
- 1 TL Salz
Fränkischer Sauerbraten schmoren:
- Fleisch (siehe oben)
- Sud für Sauerbraten (siehe oben)
- Gemüse aus Sud (siehe oben)
- 2 - 4 EL Butterschmalz
- 500 - 800 ml Rinderbrühe
- 1 Pk Saucenlebkuchen (alternativ: Lebkuchen ohne Glasur)
- Salz
Bratensauce:
- 250 ml Wasser
- 1 TL Honig
- Salz
- Pfeffer
Rotkohl:
Beilage:
- Kartoffelklöße
- oder Semmelknödel
- oder Serviettenknödel
Zubereitung
Sauerbraten einlegen:
- Vorbereitungen: Das Fleisch wird - falls vorhanden - von sichtbaren starken Sehnen befreit. Die Zwiebel schälen und grob würfeln. Karotten und Sellerie schälen und ebenfalls grob würfeln. Den Lauch putzen und in dünne Ringe schneiden. Die Gewürze abmessen.
- Sauerbraten einlegen: In einen Topf / Schüssel das Gemüse zusammen mit dem Fleisch und den Gewürzen geben und mit Rotwein und Essig aufgießen. Für 24 Stunden bis 4 Tage in der Beize einlegen.
Sauerbraten selber machen:
- Vorbereitungen: Das Fleisch aus der Beize nehmen und abtropfen lassen. Das Gemüse in ein Sieb schütten und den Essig-Rotwein-Sud auffangen.
- Backofen auf 180°C Umfluft vorheizen.
- Fleisch und Gemüse anbraten: Den Bräter erhitzen und das Fleisch von allen Seiten in Butterschmalz scharf anbraten. Das Fleisch herausnehmen und das abgegossene Gemüse ebenfalls kräftig anbraten. Es dürfen sich ordentlich Röststofffe bilden. Das Fleisch zurück in den Bräter geben und den Essig-Rotwein-Sud angießen. Alles einmal aufkochen.
- Sauerbraten im Ofen: Den Bräter mit geschlossenem Deckel in den Ofen geben. 2 Stunden braten. Den Saucenlebkuchen klein schneiden und zusammen mit der Hälfte der Brühe zum Braten geben. Weitere 3/4 bis 1 Stunde im Ofen mit geschlossenem Deckel garen. Den Deckel abnehmen, gegebenenfalls weitere Brühe angießen und eine weitere 3/4 Stunde garen. In dieser Zeit kocht die Sauce ein und verflüchtigt sich ein Teil der Säure.
Sauerbraten Sauce finalisieren
- Fleisch warmstellen: Den Ofen ausstellen. Das Fleisch aus dem Bräter herausnehmen und auf einer Platte im Ofen warm stellen.
- Soße herstellen: Etwas Wasser zum Gemüse-Sauen-Ansatz geben und den eingetockneten Soßenrand vom Bräters ablösen.Gemüse und Soße in ein feines Sieb geben und abtropfen lassen. Mit dem Spatel möglichst viel Flüssigkeit herausdrücken und auffangen. Die abgetropfte S
- Soße fertig stellen: Die Sauce aufkochen und mit Salz, Pfeffer und Honig abschmecken.
Servieren:
- Soße: Eine Sauciere aufwärmen und darin die Sauce einfüllen.
- Sauerbraten aufschneiden: Das warm gehaltene Fleisch herausholen und aufschneiden.
- Sauerbraten mit Beilagen und Soße servieren
Sauerbraten einlegen – Sud aus Rotwein und Essig
Fränkischer Sauerbraten wird mit Gemüse und Gewürze in Rotwein und Essig eingelgt. Das Fleisch bleibt dort für mindestens einen Tag im Sud und kann je nach Größe auch bis zu zwei Wochen darin verbleiben. Bei mir war das Fleisch ca. 2,5 Tage in der Beize. Der Rotwein-Essig-Sud bewirkt, dass das Fleisch mürbe wird und haltbar gemacht wird. Das Fleisch nimmt nach der eher kürzeren Einlegzeit eine schmackhaft dezente Säure an. In anderen Regionen wird der Braten zum Teil auch in Buttermilch eingelegt.
Fraänkischer Sauerbraten selber machen – Schritt für Schritt in Bildern
Die richtigen Sauerbraten Beilagen
Die klassischen Sauerbraten Beilagen sind Rotkohl und Klöße. Am besten herb-würziger und leicht süßer Rotkohl mit Äpfeln. In Franken werden traditionell halbseidene Klöße – also Kartoffelklöße halb und halb zum Sauerbraten serviert. Also Kartoffelknödel aus gekochten und rohen geriebenen Kartoffeln. Ebenfalls kann man auch Semmelknödel oder Serviettenknödel servieren. Ab und zu gibt es auch Brezenknödel oder Böhmische Knödel – Serviettenknödel Rezep dazu.
Leckeres für jeden Tag – „Kindheitsklassiker“
Das Fränkischer Sauerbraten Rezept habe ich für das Jahresevent „Leckeres für jeden Tag“ gekocht. Das Event wird von Marie-Louise (Küchenliebelei) organisiert. Im Februar ist das Thema „Kindheitsklassiker“. Alle Teilnehmer stehen unten und sind mit ihren Rezepten verlinkt.
Weitere Ideen für #LeckeresFürJedenTag #LeckereKindheitsklassiker #KindheitsklassikerfuerjedenTag
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Simone von zimtkringel mit Ursis Kabis und Ghackets
Gabi von Langsamkochtbesser mit Buchweizen-Pfannkuchen aus Westfalen
Britta von Backmaedchen 1967 mit Dresdner Eierschecke
Britta von Brittas Kochbuch mit Spaghettieis
Bettina von homemade & baked mit Bayerische Zwetschgenbavesen
SalzigSüssLecker mit Rezept für Milchreis mit Zimtzucker
Carina von Coffee2Stay mit Eierkuchen wie bei Mama
Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Dinkel-Grießbrei – Rezept zum Selbermachen
Sonja von fluffig & hart mit Bibimbap
Regina von Blog Bistroglobal mit Waffeln
Martina von ninamanie mit Haschee mit Kartoffelbrei
Bianca von ELBCUISINE mit Ofenpfannkuchen
Cornelia von SilverTravellers mit Nudeln mit Tomatensauce und Würstchen
Silke von Blackforestkitchen mit Klunkersuppe wie bei Oma
Tina von Küchenmomente mit Omas Apfelkuchen mit Mandelhaube
Pingback: Omas Apfelkuchen mit Mandelhaube - Küchenmomente
Also jetzt hab ich wirklich Lust auf Sauerbraten. Gab’s bei uns nicht oft, aber doch ab und zu. Der von dir sieht einfach perfekt aus. So schön zart und mit den perfekten Beilagen!
Liebe Grüße, Bettina
Ich habe tatsächlich noch nie Sauerbraten zubereitet. Gegessen habe ich ihn mal irgendwo im Restaurant, aber für unsere Region ist dieses Gericht absolut untypisch. Vielleicht wage ich mich nach deinem Rezept mal daran.
Ach ja die Omas konnten einfach perfekt solche Braten zubereiten. Meine Oma hat ihn auch immer lange im Backofen gehabt und war auch die einzige in der Familie die ihn zubereitet hat. Nach dem Tod meiner Oma, habe ich tatsächlich keinen mehr gegessen. Danke für die schöne Kindheitserinnerung.
Liebe Grüße
Britta
Witzig, Omas Sauerbraten ist auch bei uns trotz Weitergabe des Rezeptes unerreichbar. Optisch sieht deiner genauso aus wie bei meiner Oma, wenn sie uns Sonntagsmittag den Teller anreichte. Geschmacklich wird er wahrscheinlich etwas abweichen, denn Saucen-Lebkuchen habe ich bei uns in der Küche nie gesehen…
Liebe Grüße
Tina
Liebe Sylvia, wow das klingt schön deftig lecker! Liebe Grüße, Bianca
Mmmh, Sauerbraten! Mochte ich als Kind ja so gar nicht, aber inzwischen liebe ich ihn sehr! Lecker!
Liebste Grüße von Martina
Sauerbraten gab es hier tatsächlich noch nie, aber wenn ich das so sehe, muss sich das bald mal ändern.
Liebe Grüße
Caroline
Sauerbraten versetzt mich direkt zurück in meine Kindheit. Den gab es zwar zu Hause nie, aber dafür war es mein Standardgericht, wenn wir zum Essen gegangen sind.
Was für ein toller Klassiker. Ja, die Omas hatten noch Zeit zum Kochen. Sauerbraten sollte man unbedingt im Ofen schmoren und nicht im Schnellkochtopf, da gebe ich dir vollkommen recht. Ich mache ihn auch immer im Backofen. Liebe Grüße Silke
Als Kind habe ich Sauerbraten geliebt, obwohl mir die Sauce zu den Kartoffeln fast noch lieber war als das Fleisch selber. Meine bessere Hälfte mag leider keinen Sauerbraten, da lohnt sich die Zubereitung für eine Person nicht. Aber Du weckst tatsächlich schöne Kindheitserinnerungen bei mir.
Liebe Grüße
Britta
Sauerbraten ist eines der Lieblingsgerichte meines Vaters, hat meine Oma wohl auch öfter gekocht in seiner Kindheit.
Was für ein tolles Rezept! Sauerbraten aller Art steht bei uns in der Familie sehr hoch in der Gunst. Die fränkische Variante liest sich grandios und Saucenlebkuchen wird sich ja auch hier in Schwabilon irgendwo auftreiben lassen, Da muss ich doch direkt mal gucken.
Liebe Grüße
Simone
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