Die ungarische Gulaschsuppe ist eine typisch pikante Fleischsuppe mit viel Paprika. Sie kann sowohl mit Rindfleisch oder Schweinefleisch gekocht werden. Perfekt ist sie, wenn das Fleisch schön mürbe ist und fast zerfällt. Serviert wird sie mit sauerer Sahne, die einen schönen frischen Gegenpol setzt.
Köstliche Röstaromen – Fleisch für Gulasch anbraten
Bei einem original ungarischen Gulasch wird das Fleisch normalerweise nicht angebraten. Wer sich allerdings nicht um die köstlichen Röstarimen bringen möchte, sollte es allerdings trotzdem anbraten. Die Sauce wird auf jedenfall noch besser wie ohne Anbraten. Wer das Fleisch anbrät, sollte es jedoch portionsweise tun, damit der austretende Fleischsaft verdunstet und das Fleisch brät und nicht kocht. Im gleichen Topf werden dann noch die Zwiebeln angebraten und mindestens hellbraun geröstet, was ebenfalls maßgeblich zum tollen Geschmack beiträgt.
Das richtige Fleisch für ungarische Gulaschsuppen
Für eine Gulaschsuppe kann man sowohl Schweinefleisch wie auch Rindfleisch nehmen. Gulasch vom Schwein benötigt eine etwas kürzere Garzeit als die vom Rind, aber es schmeckt beides köstlich und benötigt seine Zeit.
Zeit – die wichtigste Zutat beim Gulasch kochen
Die wichtigste Zutat für dieses Schmorgericht ist Zeit! Denn da das Fleisch kein Filetstück ist, braucht es Zeit bis die Fleischfasern zart werden und möglichst zerfallen. Als Mindestgarzeit sollte man immer zwei Stunden ansetzten, wobei bei längerer Zeit das Fleisch noch mürber wird.
Rezept für Ungarische Gulaschsuppe
4 Portionen als Hauptgericht
Zutaten Gulaschsuppe:
- 600 g Rindfleisch z.B. vordere Wade oder Schweinefleisch
- 600 g Zwiebeln
- 1 – 3 Knoblauchzehen (optional)
- 500 ml Bier
- 500 ml Hühnerbrühe oder Gemüsebrühe
- 500 ml Bier, weitere Brühe oder Wasser
- 4 – 6 EL Butterschmalz
- 4 TL Paprikapulver edelsüß
- 2 TL Paprikapulver rosenscharf
- 4 TL Tomatenmark
- 2 TL Kümmel gemahlen
- 2 TL Majoran getrocknet
- 3 Lorbeerblätter
- ggf. Wasser
- Pfeffer
- Salz
- 400 g Kartoffeln
- optional: 1 EL Mel und Wasser zum Andicken
Zubereitung Gulaschsuppe:
- Vorbereitungen: Rindfleisch oder Schweinegleisch in Würfel von 1,5 bis 2,5 cm schneiden und grobe Sehnen entfernen. Die Zwiebeln schälen und in mittelgroße Würfel schneiden. Die Gewürze bereitlegen und abmessen. Optional: Knoblauch schälen (wird im Ganzen zugegeben).
- Fleisch für Gulasch anbraten: In einem Topf / Bräter das Butterschmalz erhitzen und auf mittlerer bis hoher Hitze das Fleisch portionsweise schön dunkel anbraten. Das Fleisch herausnehmen und beiseitestellen.
- Zwiebeln anbraten: Im gleichen Bräter nun die Zwiebeln anbraten bis sie glasig sind, gegebenenfalls die ganzen Knoblauchzehen zugeben und weiterbraten bis die Zwiebeln leicht braun werden. Gegebenenfalls weiteres Butterschmalz zugeben.
- Gewürze anbraten: Zu den Zwiebeln das Tomatenmark und die Gewürze zugeben und etwa 30 Sekunden mitbraten. Darauf achten, dass sie nicht verbrennen. Das Fleisch mit dem ausgetretenen Fleischsaft zugeben und umrühren.
- Mit Flüssigkeit auffüllen: Zum Fleisch-Zwiebel-Gemisch je 500 ml Bier und Brühe zugeben. Es soll so viel Flüssigkeit sein wie später in etwa für die Suppe benötigt wird.
- Gulasch auf dem Herd garen: Den Bräter / Topf mit dem Deckel schließen und auf der der Herdplatte bei kleiner bis mittlerer Hitze etwa 2 bis 3 Stunden weich garen (Schwein eher 2, Rind eher 3 Stunden). Zum Ende hin soll die Soße eine flüssig-sämige Konsistenz haben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Gegebenenfalls mit etwas Mehl-Wasser binden.
- Servieren: Die Gulaschsuppe mit sauerer Sahne servieren.
Zubereitungszeit: ca. 5 – 8 Stunden
Die Menge an Flüssigkeit
Die Menge an Flüsssigkeit hängt maßgeblich davon ab wie groß die Topffläche und die Inhaltsmenge ist. Denn eine große Fläche bietet viel Verdunstungsoberfläche, was eine wesentlich höhere Flüssigkeitsmenge benötigt als ein relativ kleiner Topf. Ebenso wie dicht der Deckel auf dem Topf ist und wie lange die Gulaschsuppe schlussendlich schmort. Im unten angegebenen Rezept habe ich etwa 500 ml Bier und 500 ml Brühe genommen. Durch das Verdunsten konzentrieren sich die Aromen der jeweiligen Flüssigkeit!
Mit Bier oder Rotwein
Anstelle von Brühe kann man sowohl Bier wie auch Rotwein verwenden. Beides ist zwar nicht original ungarisch, aber wirklich einfach lecker in der Suppe.
Mit oder ohne Kartoffeln?
Die Gulaschsuppe kann man mit und ohne Kartoffeln kochen – ganz so, wie man es am liebsten mag. Ich persönlich mag sie mit Kartoffeln lieber, da sie dann sättigender wird.
Gulyás – Gulaschsuppe
Bei einem typisch ungarischen Gulasch wird das Fleisch nicht angebraten sondern direkt zu den glasig gedünsteten Zwiebeln gegeben. Auch wird meist nicht viel Wasser dazu gegeben, da das Fleisch durch das lange Schmoren einiges an Fleischsaft lässt. Da bei einer Suppe wesentlich mehr Flüssigkeit benötigt wird als beim Ragout, wird hier mit Brühe aufgegossen.
Doppelte Menge kochen und einfrieren
Es lohnt sich das Gericht gleich in doppelter Menge zu kochen. Denn durch das lange Schmoren, macht es ab dem Zeitpunkt, bei dem die Zwiebeln angebraten sind, keine Arbeit mehr. Es schmurgelt einfach vor sich hin. Aufgewärmt schmeckt es gleich noch besser! Reste der ungarischen Gulaschsuppe lassen sich gut einfrieren.
Gulaschsuppe im Schnellkochtopf
Wer möchte, der kann die Gulschsuppe auch im Schnellkochtopf kochen. Die Garzeit reduziert sich dann von über 2 Stunden auf 35 – 40 Minuten bei Rind- und auf 30 – 35 Minuten bei Schweinefleisch. Die Vorgehensweise ändert sich ein wenig: Zwiebeln glasig dünsten, Gewürze kurz anbraten, Brühe / Bier und Fleisch zugeben. Schnellkochtopf schließen, Druck aufbauen und ab diesem Zeitpunkt die Garzeit für das Fleisch messen. Aufpassen muss man hier mit der Flüssigkeitsmenge, da diese durch das geschlossene System nicht einreduziert.
Typische Beilagen zur ungarischen Gulaschsuppe
Nachdem in der Gulaschsuppe meist Kartoffeln beinhalten, wird meist einfach Baguette / Weißbrot gereicht.
Vegetarisches Gulasch
Da sich im ungarischen das Wort Gulyás (Gulasch) auf die Zubereitungsart – also dem langen Schmoren, kann man es mit jedem Fleisch herstellen und auch vegetarische Gulasch sind möglich. Typisch ist z.B. das Kartoffelgulasch / Erdäpfelgulasch. Im Blog habe ich ein bereits ein herzhaftes vegetarisches Kürbis-Kartoffel-Gulasch. Eine vegetarisches Sauerkraut Gulasch kann ich mir ebenfalls gut vorstellen, jedoch würde ich dann Brühe anstelle von Wasser verwenden.
Weitere köstliche Gulasch Rezepte bei Brotwein:
- Rindergulasch – köstliches Gulasch Rezept mit Bier
- Szegediner Gulasch – Ungarisches Sauerkraut Gulasch
- Kürbis-Kartoffel-Gulasch (vegetarisch)
Kulinarische Weltreise #kulinarischeweltreise
Die ungarische Gulaschsuppe nimmt am Jahresevent „kulinarische Weltreise“ teil. Die kulinarische Weltreise wird von Volker (volkermapft) organisiert und trägt Köstlichkeiten aus verschiedenen Ländern zusammen. Die Januar-Station geht nach Ungarn. Alle Teilnehmer stehen unter unten und sind mit ihren Rezepten verlinkt.
Kulinarische Weltreise Ungarn: alle Teilnehmer und Rezepte
Die Zusammenfassung der Ungarn-Station findet Ihr am 25. Januar 2020 bei volkermapft. Folgende Beiträge sind zusammengekommen:
Küchenlatein: Petersilienwurzel-Cremesuppe
Susi von Turbohausfrau: Suppe nach Paloczen-Art
Cornelia von SilverTravellers: Pörkölt – Ungarisches Gulasch mit Paprika
Tina von Küchenmomente: Ungarische Lángos
Britta von Backmaedchen 1967: Pogácsa ungarisches Gebäck
Simone von zimtkringel: Ungarischer Apfelkuchen Almás pite
Petra von Chili und Ciabatta: Ungarische Kastanientorte – Gesztenyetorta, Rinder-Pörkölt nach Károly Gundel mit Tarhonya und Gurkensalat, Gefüllte Zwiebeln nach Makóer Art und Nachtschwärmer-Suppe – Korhelyleves
Carina von Coffee2Stay: Scharfes Paprikahuhn nach ungarischem Vorbild
Ronald von Fränkische Tapas: Ungarische Fischsuppe mit Aischgründer Karpfen
Susanne von magentratzerl: Paprikás krumpli und Ungarische Paprikapilze
Wilma von Pane-Bistecca: Töltött Káposzta – Ungarische Kohlrouladen
Britta von Brittas Kochbuch: Székelygulyás aka Szegediner Gulasch, Lángos aus der Heißluftfritteuse und Lescó/Letscho
Gabi von slowcooker.de: Ungarische Mohnbuchteln mit Vanillesauce
Conny von Mein wunderbares Chaos: Ungarische Gundel-Palatschinken, Lángos ganz einfach selber machen und Somlauer Nockerl im Glas
Anikó von Paprika meets Kardamom: Hausgemachte ungarische Kolbasz (Paprikawurst) und Unbekannte ungarische Köstlichkeiten: Dödölle – Schupfnudeln mal anders
Volker von volkermampft: Ungarisches Schweinegulasch mit Paprika – Sertes Pörkölt
Andrea von our food creations: Töltett Paprika – Gefüllte Paprika und Túrós Csusza – Quarknudeln
Katja von Kaffeebohne: Diós és mákos beigli – Beigel
Nadine von Möhreneck: Veganes Szegediner Gulasch
Liebe Sylvia,
Gulaschsuppe ist hier der Klassiker, wenn in großer Runde gefeiert wird. Meistens gibt es die zu später Stunde als Mitternachtssuppe. Und irgendwie schaffen dann auch alle noch einen Teller voll, auch wenn sie vorher schon pappsatt waren. Das mit der sauren Sahne nehme ich mal mit, die haben wir bisher nie dazu serviert.
Herzlichst, Conny
Pingback: Pogácsa ungarisches Gebäck – Backmaedchen 1967
Oh, das bastele ich mal in meinem Slowcooker nach – denn „lange kochen“ kann der 😉
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Das ist genau das richtige für mich Suppenkasper.
Liebe Grüße
Katja
Herrlich. Ich liebe Gulaschsuppe. Manchmal mache ich improvisierte, wenn vom eigentlich Gulasch bzw. Pörkölt nicht genug für eine komplette Mahlzeit bleibt. Das Ganze wird dann mit Brühe verlängert, etwas angedickt und nochmal pikant abgeschmeckt.
Liebe Grüße
Britta
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Die sieht ganz nach meinem Geschmack aus, yummy!
LG Wilma
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Auch die Gulaschsuppe hört sich gut an. Ich sehe schon, bei uns wird es die nächsten Wochen sehr viele ungarische Gerichte geben…
LG Andrea
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