Osterbrot ist ein beliebtes süßes Hefegebäck und Brot zu Ostern. Zum Osterfrühstück oder Osterbruch kann man mit ihm nichts falsch machen. Er ist nach der Fastenzeit ein typisches Gebäck, mit dem man wieder Süßes essen darf. Den Hefeteig kann man mit Frischhefe oder Trockenhefe herstellen. In den reichhaltigen Teig kommt Butter und eine Früchtemischung mit Rosinen.
Das Brot hat eine dünne weiche Kruste und eine fluffige Krume. Es schmeckt leicht süß und ist sehr fruchtig durch Rosinen, Mandeln, Zitronat und Orangeat. Ich finde es super nur mit Butter und perfekt mit leicht gesalzener Butter. Natürlich kann man sie noch ergänzen um Marmelade oder Honig, aber auch mit milden Wurst- und Käsesorten schmeckt es ausgezeichnet.
Osterbrot backen
Mit Ostersonntag endet die 40-tägige Fastenzeit nach Karneval und markiert eines der höchsten christlichen Feste. Das Fastenbrechen wird mit kalorien- und zuckerhaltigen Backwaren und Gerichten gefeiert. Daher werden Butter, Zucker und Eier normalerweise reichlich verwendet und auch besondere und teure Zutaten wie Safran, Mandeln, Zitronat und Orangeat kommen zur Feier des Tages in den Teig. Früher wurde auch oft das Brot an Ostersamstag gebacken und an Verwandte, Kranke oder Bedürftige verschenkt. Gegessen wurde es natürlich erst am Ostersonntag.
Symbolik von Osterbrot und Osterzopf
Einige Zutaten kommen nicht nur deshalb ins Brot, um den besonderen Tag zu loben, sondern haben auch weitere symboblische Bedeutung. So wird die runde Form und ein safrangelber Teig stellvertretend für die Kraft der Sonne gesehen. Die Sonne widerum steht für Jesus als Licht der Welt. Früchte drücken den Wunsch nach einem fruchtbaren Jahr aus. Der Kreuzschnitt auf der Oberseite lässt natürlich nicht nur das Brot formschön beim Backen aufreißen, sondern zeigt das christliche Kreuz als Symbol.
Wer mag, kann das hier beschriebene Rezept auch als Osterzopf backen. Von der Symbolik ist es was gelben Teig und Früchte angeht gleich. Die Zopfform steht dann jedoch für die Verflechtung zwischen Gott und den Menschen.
Rezept mit Frischhefe oder Trockenhefe
Osterbrot backen geht sowohl mit Frischhefe wie auch mit Trockenhefe. Das auf den Fotos habe ich mit Frischhefe gebacken, aber es ist prinzipiell kein Problem, diese durch Trockenhefe zu ersetzen. Man rechnet damit, dass 1 g Trockenhefe gleich 3 g Frischhefe entsprechen. Lediglich für den Poolish muss man etwas aufpassen, dass man nicht überdosiert.
Osterbrot mit Rosinen, Mandeln sowie Zitronat und Orangeat
Die Kombination von Zitronat, Orangeat, Rosinen und Mandeln kennt man vor allem aus der Weihnachtsbäckerei. Aber auch zu Ostern ist sie sehr beliebt und deutet auf den sehr festlichen Charakter hin zu dem das traditionelle Osterbrot gebacken wird. Wer eine (Früchte-) Zutat nicht mag, der kann sie einfach weglassen oder ersetzen. Die Rosinen können als Rumrosinen oder normale Rosinen in den Teig gegeben werden. Nachdem es bei Rosinen zwei Lager gibt – „möglichst keine“ bis „können nicht genug sein“ – habe ich einfach für beide eine Menge angegeben.
Osterbrot Rezept – Osterbrot backen
Zutaten
100 % Weizen
Teigausbeute TA 160 + Butter
Zutaten Vorteig
- 200 g Weizenmehl 550
- 200 g Wasser
- 1 g Frischhefe (oder 0,3 g bzw. 1 Msp Trockenhefe)
Zutaten Rum Rosinen:
- 50 – 150 g Rosinen (hier: 60 g)
- 2 – 4 cl Rum (optional)
Zutaten Hauptteig:
- Vorteig
- 350 g Weizenmehl 550
- 130 g Milch 3,5%
- 5 Fäden Safran (optional, hier weggelassen)
- 10 g Frischhefe (oder 3 g Trockenhefe)
- 10 g Salz
- 30 g Zucker
- 100 g Butter weich
- Rum Rosinen
- 50 g Mandeln gehackt
- 30 g Zitronat
- 30 g Orangeat
Zutaten Garnitur:
- 1 Ei
- 40 g Mandeln gehobelt
Zubereitung
- Vorteig (Poolish): Die Vorteigzutaten mischen und 12 – 16 Stunden bei Raumtemperatur reifen lassen.
- Optional Rum Rosinen: Die Rosinen mit dem Rum mischen und über Nacht einweichen.
- Hauptteig kneten: Wer Safran verwendet, der löst ihn in der Milch auf. Vorteig mit Mehl, Milch, Hefe, Salz und Zucker mischen und dann 8 Minuten langsam und 2 Minuten schnell kneten. Die weiche Butter gut einkneten, das dauert gut 5 Minuten. Den Früchtemix aus Rosinen, Mandeln, Zitronat und Orangeat zugeben und gut unterkneten (dauert ca. 3 Minuten).
- Stockgare: Den Teig in der Schüssel abgedeckt 30 Minuten gehen lassen.
- Teilen und Formen: Teig in zwei Teile teilen. Jeweils rundwirken und mit Schluss nach unten auf einen Bogen Backpapier setzen.
- Stückgare: Abgedeckt ca. 60 Minuten gehen lassen.
- Backofen zusammen mit einem Backblech auf 190 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Verzieren & Einschneiden: Das Ei verkleppern und damit die Oberseite beider Teiglinge einpinseln. Mit den Mandelblättchen bestreuen. Kreuzweise einschneiden.
- Osterbrot backen: Die Teiglinge einschießen und ohne Dampf ca. 35 bis 40 Minuten backen.
- Brote herausholen und abkühlen lassen.
Notizen
Auf Vorrat backen
Das Rezept ergibt 2 kleine Laibe. Das ist ausreichend für einen Osterbrunch mit mehreren Personen. Da es aber auch sehr gut am Nachmittag zum Tee oder Kaffee schmeckt, backe ich es auch für zwei Personen in der angegebenen Menge. Das, was ich nicht in den nächsten zwei Tagen verbrauche, landet in Vierteln oder in Scheiben geschnitten im Tiefkühler. Kurz vor Verzehr wird es herausgeholt und aufgetaut – manchmal noch kurz im Ofen aufgebacken bzw. im Toaster aufgetoastet.
Rezeptgrundlage
Bei der Kreation des Osterbrot Rezeptes habe ich eine Mischung aus meinem Rosinenstuten / Rosinenbrot, Brioche – Hefezopf und Neujahrsbrezel sowie dem Osterbrot nach Ketex genommen. Von letzterem fand ich es eine gute Idee einen Poolish-Vorteig einzubauen, jedoch fand ich Goji-Beeren in meinem klassischem Rezept unpassend. Neben Rosinen sollten nur normale europäische Zutaten wie Mandeln, Zitronat und Orangeat in den Teig reinkommen. Auch sollte als traditionell reichhaltiges Brot unbedingt eine ordenltliche Menge an Butter im Osterbrot vorkommen. Schließlich ist es ein fastenbrechendes Gebäck und soll üppig sein!
Weitere leckere süße Brot Rezepte bei Brotwein:
- Rosinenstuten – Rosinenbrot backen zum Frühstück oder Kaffee
- Brioche – Hefezopf nach original französischem Rezept
- Neujahrsbrezel – Rezept mit Hefeteig selber backen
- Osterzopf Rezept – Hefezopf & Hefekranz für Ostern backen
- Elsässer Gugelhupf – Rezept mit mildem Sauerteig (lievito madre)
- Pain d’épice – französischer Honigkuchen
- Rosinenbrötchen Rezept
- Weggli – Schweizer Milchbrötchen
- Milchbrötchen Rezept – wie vom Bäcker selber backen
Leckeres für jeden Tag – Osterbrunch
Das Osterbrot Rezept habe ich für das Jahresevent „Leckeres für jeden Tag“ gebacken. Das Event wird von Marie-Louise (Küchenliebelei) organisiert. Im März ist das Thema „Osterbrunch“. Alle Teilnehmer stehen unten und sind mit ihren Rezepten verlinkt.
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Liebe Sylvia, dein Osterbrot sieht super aus! Und so ein selbstgebackenes Osterbrot ist einfach etwas besonderes.
Liebe Grüße, Ina
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Guten Morgen Sylvia, mit deinem Osterbrot würde ich heute am liebsten den (Sonn-)Tag beginnen. Das lächelt mich momentan so richtig an und flüstert leise „back mich nach“. Ein tolles Rezept!
Liebe Grüße
Simone
Liebe Sylvia,
dein Osterbrot sieht toll aus.
Ich mag leider keine Rosinen, weshalb es für mich eher nicht in Frage kommt 😉
Liebe Grüße sendet Marie
Hallo Sylvia,
super, dass du ein traditionelles Osterbrot zu unserem Brunch mitgebracht hast! Das steht auch schon lange auf meiner to-bake-list, nur würde ich die Rosinen gegen Cranberrys tauschen. Wenn ich dein Schätzchen hier so sehe, glaube ich, es gibt Ostern 2021 auch endlich ein Osterbrot bei mir…sieht superlecker aus!
Liebe Grüße
Tina
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Dein Osterbrot sieht unglaublich lecker aus. Das gehört an Ostern einfach dazu.
Liebe Grüße
Hallo Sylvia,
Dein Brot sieht super aus! In Luxemburg haben wir ein ähnliches Brot, welches wir meist in der Weihnachtszeit essen.
Interessant auch über die Geschichte des Brotes zu berichten 🙂
LG,
Jill
Ein Osterbrot darf zu Ostern wirklich nicht fehlen.
Dein Brot sieht wirklich lecker aus 🙂
Liebe Grüße
Caroline
Hallo Sylvia,
was für ein hübsches Osterbrot, dass darf auf keinen Fall beim Osterbrunch fehlen. Interessant fand ich auch die Geschichte über das Brot.
Liebe Grüße
Britta
Liebe Sylvia, was für ein tolles Osterbrot, sehr gelungen. Sowas darf an Ostern einfach nicht fehlen! Liebe Grüße Silke
Ich wünsche mir so sehr mal einen langfaserigen Osterbrot. Ich habe mich genau ans Rezept gehalten, leider ist das Gebäck bei mir nicht faserig geworden.
Was könnte die Ursache sein? Mir ist aufgefallen dass der Teig recht bröselig und trocken war, bevor ich die Butter untergerührt habe.
Liebe Andrea,
das Rezept oben ist ein klassisches Osterbrot, wie es meine Oma und Mutter gebacken hatten.
Für ein langfaseriges Osterbrot muss alles passen. Der Teig muss perfekt ausgeknetet sein bevor die Butter dazu kommt. Die Wahrscheinlichkeit, dass dann die Knetdauer von Mischen + 8 + 2 Minuten zu kurz ist, ist groß. Auch müssten Hefemenge, Stock- und Stückgare voraussichtlich angepasst werden.
Zusätzlich sollte das Mehl einen hohen Eiweiß- und Glutengehalt besitzen. Mein normales Weizenmehl 550 aus der Münchner Kunstmühle hat normale 10,5 g Eiweiß, was jetzt nicht perfekt ist, wenn man ein langfaseriges Gebäck möchte. Den Anspruch aus diesem unperfekten Mehl ein „perfektes langfasriges“ Osterbrot zu backen, habe ich nicht und habe es folglich auch gar nicht versucht. – So wie es meine Oma auch nie versucht hat.
Die Teigkonsistenz vor Zugabe der Butter sollte eigentlich mittelfest sein – so wie normaler Brötchenteig. Warum er bröselig war, erschließt sich mir nicht. Bist Du sicher, dass alle Zutaten korrekt abgewogen waren? Wenn ich Zweifel bei der Konistenz habe – was ich wäre, wenn der Teig bröselig gewesen wäre – dann wiege ich den Teig noch einmal um das ausschließen zu können. Auch würde ich bei bröseligem Teig nicht zögern noch etwas mehr Wasser zuzugeben, da ja jedes Mehl eine unterschiedliche Fähigkeit hat Wasser aufzunehmen.
Viele Grüße Sylvia
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Das sieht lecker aus! Das werde ich dieses Jahr mal backen.