Das Bierbrot ist ein typisches Bauernbrot mit Bier, wie man es öfter in Bayern findet. Es ist ein würziges Weizenmischbrot mit Sauerteig. Wer mag, gibt moch etwas Brotgewürz in den Teig.
Ein kräftiges Brot für jede Gelegenheit
Das einfache Bierbrot hat eine lockere Krume und dicke dunkle Kruste. Durch das gewählte Bier kann man den Geschmack beeinflussen. Hier habe ich ein dunkles Klosterbier genommen, weshalb der Name Klosterbrot sehr passend ist. Dunkle fränkische Landbiere wären ebenfalls sehr gut geeignet. Insgesamt hat es ein mild-kräftiges Aroma, das sich noch mit Brotgewürz steigern lässt. Ein wenig Gewürz ist gut, sollte aber nicht zu viel werden, damit der Biergeschmack nicht übertüncht wird. Es ist ein schönes Brot, das jede Brotzeit bereichert. Kräftige Käse sowie Wurstsorten passen hervorragend, gerne noch mit sauren Gurken garniert. Auch einfach mit Butter und etwas Salz ist es exzellent zu einem Glas Bier.
Bayern und Bier
Ober- und Mittelfranken sind geprägt von einer Vielzahl an kleinen Brauereien. Absolute Spitze was die Brauereiendichte angeht ist die Fränkische Schweiz. Rekord hält z.B. die Gemeinde Aufsess, in der es in allen vier Ortsteilen eigene kleine Brauerei gibt. Aber auch überall im restlichen Bayern gibt es zahlreiche kleine und mittelgroße Haus- und Klosterbrauereien, die süffiges Bier brauen. Nachdem Bier als flüssiges Brot allgegenwärtig ist, liegt es auf der Hand, dieses auch in den Brotteig zu geben.
Bierbrot backen – Brot mit Bier im Teig
Bei diesem Bierbrot mit Sauerteig ist die Hälfte der Flüssigkeit aus Bier, wobei dieses komplett in den Hauptteig gegeben wird. Der Roggensauerteig wurde normal mit Wasser angesetzt. Als Bier habe ich einen typisches dunkles Klosterbier genommen, wobei auch gute dunkle fränkische Landbier perfekt sind.
Sauerteigbrot ohne zusätzliche Hefe
Diese Brot mit Bier wird allein mit Sauerteig getrieben und kommt ohne zusätzliche Hefe aus. Optimal ist es, den Sauerteig vorher aufzufrischen, damit er ausreichend triebstark ist. Wer sich nicht sicher ist, ob der Sauerteig triebstark genug ist, der gibt noch bis 4 g Frischhefe hinzu. Die Garzeit verkürzt sich dann allerdings.
Bierbrot Rezept– bayrisches Klosterbrot mit Bier und Brotgewürz
Zutaten
65 % Weizen
35 % Roggen
Teigausbeute TA 170
Zutaten Sauerteig:
- 300 g Roggenmehl 1150
- 300 g Wasser
- 30 g Anstellgut Roggensauerteig ***Hinweis
Zutaten Hauptteig:
- Sauerteig
- 550 g Weizenmehl 1050
- 300 g Bier zimmerwarm (hier: dunkles Klosterbier) *Hinweis Wasser
- 17 g Salz
- 4 g Frischhefe optional
- 5 g Brotgewürz optional
Zubereitung
- Sauerteig: Das aufgefrischte Anstellgut vom Roggensauerteig mit Wasser und Roggenmehl mischen und 12 bis 14 Stunden reifen lassen.
- Hauptteig: Von der Biermenge ca. 30 ml abmessen und zurückbehalten. Sauerteig zusammen mit Salz, Mehl und der reduzierten Biermenge vermengen. Den Teig ca. 2 Minuten mischen. Dann zuerst 5 Minuten langsam und 3 bis 5 Minuten schnell kneten. Gegebenenfalls nach und nach das zurückbehaltenen Bier untermischen. *Hinweis Wasser
- Stockgare: Ca. 30 Minuten Teigruhe.
- Formen Variante Topf: Den Teig mit etwas Mehl zu einem länglichen Laib formen und mit Schluss nach oben in das Gärkörbchen legen.Formen Variante Freigeschoben: als ganzes rund wirken oder in 2 Teile teilen und jeweils rundwirken. Mit dem Schluss nach oben ins Gärkörbchen legen.
- Stückgare: Etwa 70 bis 90 Minuten zur Gare stellen. ***Hinweis **Hinweis Garzeit
Variante 1 Backen im Topf:
- Backofen auf 250 °C Umluft einstellen und Gußeisernen Topf mit Deckel mindestens 30 Minuten vorheizen. Wenn der Ofen heiß genug ist, den Teig auf Backpapier stürzen. Mit einer Rasierklinge nach Belieben einschneiden (einen oder mehrere Längsschnitte, Rautenförmig, etc.).
- Einschießen: Vom Gußtopf den Deckel abnehmen und den Laib mit dem Backpapier in den heißen Bräter heben. Deckel wieder schließen und auf der untersten Schiebleiste in den Ofen geben.
- Bierbrot im Topf backen: 45 Minuten mit geschlossenem Topfdeckel backen. Dann Topfdeckel abnehmen und weitere 15 Minuten fertig backen.
- Das Brot herausholen und auf einem Gitterrost abkühlen lassen.
Variante 2 Brot freigeschoben backen:
- Den Backofen mit Backstein (alternativ: Backblech) auf höchster Stufe (ca. 250°C) Ober-/Unterhitze ausreichend lang vorheizen.
- Einschneiden: Den Teigling / die Teiglinge auf den gut bemehlten Brotschieber stürzen und nach beliebigem Muster einschneiden.
- Bierbrot backen: Teigling / Teiglinge in den Ofen einschießen. Mit Dampf backen. Nach 10 Minuten die Ofentür weit öffnen um den Schwaden abzulassen. Die Temperatur auf 210°C reduzieren. Zwei kleine Brot insgesamt 50 Minuten, ein großes insgesamt 60 Minuten backen. Für eine knusprige Kruste während der letzten 5 Backminuten die Ofentür einen Spalt breit geöffnet lassen.
- Das Brot herausholen und auf einem Gitterrost abkühlen lassen.
Notizen
In der ersten Version des Rezeptes war die angegebene Menge Anstellgut mit 25 g sehr knapp bemessen, ebenso die Zeit für die Stückgare. Damit gute Backergebnisse besser erzielbar sind, habe ich die Menge Anstellgut erhöht und die Stückgare verlängert. *Hinweis Wasser:
Das Brot ist mit einer Teigausbeute TA von 170 gebacken worden. Da jedes Mehl anders Flüssigkeit aufnimmt empfiehlt es sich, zunächst 25 bis 50 ml Bier vorher zurückzubehalten und erst zum Schluss nach und nach zuzugeben, sollte das Mehl entsprechend mehr aufnehmen können. **Hinweis Gehzeit:
Die angegebenen Garzeiten wurden bei einer Raumtemperatur von etwa 20°C erreicht. Bei wärmerer Temperatur verkürzen sich die Garzeiten (an heißen Sommertage zum Teil auch um die Hälfte), bei kühleren Temperaturen verlängern sie sich entsprechend.
Dicke Kruste beim Topfbrot
Das Backen mit Topf hat den Vorteil, dass der Topf den Backstein und das Schwaden ersetzt. Der Topf – hier ein Topf aus Gußeisen – sollte immer vorgeheizt sein, wenn das Brot hineinkommt. Denn dann simuliert er einen „Ofen im Ofen“, bei dem der Teig Wasserdampf abgibt (Schwaden) und lange die Teighaut feucht hält, damit er gut aufgehen kann. Zum Ende der Backzeit wird der Deckel abgenommen und ohne Deckel weitergebacken, damit sich die Kruste entwickeln kann. Je nachdem, wie lange das Brot dann weiter gebacken wird, hat es eine dünnere helle oder dickere dunkle Kruste.
Freigeschoben – einfaches Bierbrot
Das Bierbrot kann man sowohl im Topf wie auch freigeschoben backen. Dass beides gleich gut geht, will ich hier entsprechend zeigen. Denn das Brot backe ich als Favoriten einfach gerne.
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Deutsche Küche #deutschekücheblogevent
Den Klosterlaib als Bierbrot Rezept habe ich für das mein Dauerevent Deutsche Küche gebacken und aufgeschrieben. Das Event wird von mir organisiert und trägt Köstlichkeiten der verschiedenen deutschen Regionen zusammen. Die erste Station geht nach Bayern. Alle Teilnehmer stehen unten und sind mit ihren Rezepten verlinkt. Die Zusammenfassung erfolgt am Ende im Einladungspost Bayerische Küche. Alle Teilnehmer stehen unter und sind mit ihren Rezepten verlinkt.
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Das Foto habe ich schon bei Insta bewundert! Du hast dich ja wirklich einmal durch die fränkische Brotlandschaft gebacken 🙂
Also, dass ich deine Brote bewundere weißt du sicherlich jetzt. Aber dieses Foto ist phänomenal! Eine ganz tolle Idee, sieht wirklich klasse aus.
Pingback: Saueres Kartoffelgemüse – magentratzerl.de
Das Brot sieht richtig klasse aus. Ich muss Bier vom Einkaufen mitbringen!
LG Britta
Liebe Sylvia,
ich hab’s heute nachgebacken, allerdings musste ich mächtig improvisieren. Aber toll ist es geworden. Ich bin ganz begeistert!
https://brittas-kochbuch.info/?p=18577
Vielen Dank für das tolle Rezept.
LG Britta
Hab’s gerade aus dem Rohr geholt.
Ich bin begeistert. Rezept mit Gelinggarantie und sieht super aus.
Herzlichen Dank für das Rezept.
Werde die anderen sukzessive auch ausprobieren.
LG
Georg
Ich habe das Brot jetzt schon 4 mal gebacken,es gelingt mir jedes mal sehr gut! Allerdings nehme ich nicht so viel Bier,sonst wird mir der Teig zu matschig. Evtl kann man auch noch ein bisschen Backmalz und ganzen Kümmel hinzufügen. Ich bin grosser Fan von diesem Blog,endlich mal Brot-und Brötchenrezepte,die immer gelingen und einfach Sensationell schmecken!
OH, vielen Dank für das Kompliment. Ich freue mich immer, wenn Nachbäcker mit den Rezepten gut klar kommen.
Ja, das mit der Flüssigkeitsmenge ist etwas an der oberen Grenze. Das hängt auch vom verwendeten Mehl ab, da jedes Mehl anders Flüssigkeit aufnimmt. Ganzer Kümmel ist eine gute Idee – dann geht es mehr ins Fränkische.
Viele Grüße Sylvia
Habe zufällig deinen Blog gefunden und das Klosterbrot hat mir so gut gefallen das ich als noch nicht so lange Bäckerin ausprobieren musste.
Es schmeckt hervorragend, habe den Süden mit dem Norden verknüpft bayerische Zutaten und vom Norden ein Störtebeker Starkbier malzig-röstig.
Und es schmeckt hervorragend und die Kruste kracht nur so
Der ganze Kosmos und das wahre Glück des Brotbackens liegt in diesem grossartigen Brot !
Es ist jedesmal wieder eine Wucht !
Ganz herzlichen Dank für dein herrliches Rezept !
Jürg
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Es muss offenbar ein Grund geben, dass meine beiden Kommentare vom 1.5.21 und 9.1.22 seit erscheinen hier in Moderation befinden. Das soll mich eigentlich nicht irritieren.
Demnächst werde ich für meine Zahnärztin einmal mehr ein Bierbrot backen und es gilt für sicher, dass alle die es kosten ein riesengrosses Kompliment dafür haben. Ich habe es nur gebacken, das Rezeptur ist von Dir Sylvia !
Ein Brot der Superlative ! Ich bleibe dabei, und ich werde es immer wieder backen – in der Gusspfanne.
Liebe Grüsse nach Bayern, und speziell an dich !
Jürg Spaar
Vielen Dank für das Kompliment! Es freut mich, dass das Bierbrot so ein Klassiker bei Ihnen ist.
Machen Sie sich bitte keine Gedanken über verspätet veröffentlichten Kommentare. Manchmal ist im Leben 1.0 sehr viel los und manchmal übersehe ich auch einen Kommentar. Den vom Januar habe ich noch im Spamordner gefunden, den vom letzten Mai leider nicht mehr.
Viele Grüße aus München!
Sylvia
Bitte Kommentar löschen. Es gibt besseres zu lesen. Danke !
Jürg
Tolles Rezept mit Gelingararantie,ich hab es schon des öfteren gebacken, sehr kräftiges leckeres Brot
Das hört man gerne! Noch weiter frohes backen!
Ein wirklich tolles Brotrezept! Das Bierbrot hat immer gut gelungen.